"Wer ist der Verfasser des geheimnisvollen Briefs, durch den schlagartig alles aus den Fugen gerät? Das fragt sich Filip, der allein in einer zugestellten Wohnung lebt und sich in seinen Memoiren einen Verlierer nennt. Ist der Absender ein Betrüger oder wirklich der in Argentinien verschollene Bruder, von dem Filip bisher nichts ahnte? Ein Treffen im "Brioni" soll dieses Rätsel lösen. Doch Filips einstige Stammkneipe ist - ebenso wie bald sein ganzes Leben - nicht mehr wiederzuerkennen. Früher, nach dem Tod der Eltern und der Schwester, betrank er sich hier an unzähligen Abenden unter ruppigen Kellnern und wortkargen Kumpanen. Daran ist in dem so ganz anderen Ambiente nicht mehr zu denken, erst recht nicht, als der vermeintliche Bruder auftaucht.Der Balkan hat sich verändert und ist doch erschreckend gleich geblieben - wie der große serbische Romancier David Albahari mit diesem fantastischen Aufeinandertreffen klarmacht. Eine schmerzhafte Parabel, eine fulminante literarische Identitätssuche voller schwarzem Humor."
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
David Albaharis "Der Bruder" ist eigentlich eher eine Erzählung als ein Roman, findet Julia Bähr. Der Autor nimmt sich viel Zeit, um eine sehr kurze Episode aus dem Leben von Filip auszuleuchten, der von einem Brief darüber aufgeklärt wird, dass er einen Bruder hat, fasst Bähr zusammen. Filip trifft seinen unbekannten Bruder Robert, sie lernen sich kennen, es gibt eine weitere Überraschung, mehr will die Rezensentin nicht verraten. Interessant, aber gewöhnungsbedürftig kam Bähr die Erzählperspektive vor, für die sich Albahari entschieden hat: ein Bekannter von Filip erzählt die Geschichte, und der scheint von der ganzen Situation eher genervt zu sein, widerspricht hie und da, kommentiert, tritt aber nie offen hervor. Wer an Albaharis Buch Freude haben will, sollte es nicht zu eilig haben, rät die Rezensentin. Für sie war die Geschichte zu sehr bloßer "Versuch und Fingerübung".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Irrwitz und Trauer, Panik und Slapstick, Brutalismus und Feinsinn, (Selbst-)Ironie, Nonsens und tiefere Bedeutung geraten zu einem funkelnden Amalgam.« Andreas Breitenstein / Neue Zürcher Zeitung »Merkwürdiges, rätselhaftes, brillantes Buch. [...] Erst beim zweiten Lesen versteht man, wie klug das Ganze konstruiert ist.« Hannes Stein / Die Welt»Eleganter und unaufwendiger als David Albahari zieht kaum jemand dem Leser den Boden unter den Füßen weg. Die Bücher des Serben sind höllische Achterbahnfahrten der Identität.« Jörg Plath / Deutschlandradio Kultur»Hervorragend aus dem Serbischen übersetzt von Mirjana und Klaus Wittmann, ist dieser Roman eine doppelte Identitätssuche, der keine Absätze, aber viel schwarzen Humor kennt.« Michael Guggenheimer / St. Galler Tagblatt»Albaharis an der Oberfläche so einfach scheinende Figurenkonstellation steckt voller offener und verdeckter literarischer Anspielungen.« Cornelius Hell / Der Standard







