Deutsche Kolonialgeschichte in elf Fundstücken
Koloniales Erbe als Familiengeschichte - Beutestücke in deutschen Wohnzimmrn
Paravent, Teeservice, Speere, Schild und Papagei: Nicola Kuhn stellt Artefakte vor, die viel über die Kolonialzeit erzählen. Von Missionaren, Militärs, Siedlern oder Händlern als Trophäen und Erinnerungsstücke mitgebracht, verbirgt sich hinter jedem Objekt immer auch die Tragödie eines besetzen Landes und seiner Menschen. Die Fundstücke bezeugen die extreme Gewalt wie das vermeintlich friedliche Miteinander, radikale Ausbeutung, doch auch Versuche von Annäherung. Zu Wort kommen auch die heutigen Besitzer, die einen Umgang mit diesem Erbe finden müssen.
Erzählerisch entwirft Nicola Kuhn so ein Panorama deutscher Kolonialherrschaft. Sie ist der Meinung: Nach einem Jahrhundert des Schweigens ist es Zeit, sich ein Bild zu machen.
Welt und Wohnzimmer sind fulminant erzählerisch miteinander verbundenNicola Kuhn ist Expertin für Raubkunst und renommierte Journalistin
Koloniales Erbe als Familiengeschichte - Beutestücke in deutschen Wohnzimmrn
Paravent, Teeservice, Speere, Schild und Papagei: Nicola Kuhn stellt Artefakte vor, die viel über die Kolonialzeit erzählen. Von Missionaren, Militärs, Siedlern oder Händlern als Trophäen und Erinnerungsstücke mitgebracht, verbirgt sich hinter jedem Objekt immer auch die Tragödie eines besetzen Landes und seiner Menschen. Die Fundstücke bezeugen die extreme Gewalt wie das vermeintlich friedliche Miteinander, radikale Ausbeutung, doch auch Versuche von Annäherung. Zu Wort kommen auch die heutigen Besitzer, die einen Umgang mit diesem Erbe finden müssen.
Erzählerisch entwirft Nicola Kuhn so ein Panorama deutscher Kolonialherrschaft. Sie ist der Meinung: Nach einem Jahrhundert des Schweigens ist es Zeit, sich ein Bild zu machen.
Welt und Wohnzimmer sind fulminant erzählerisch miteinander verbundenNicola Kuhn ist Expertin für Raubkunst und renommierte Journalistin
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
In ihrem Buch geht Nicola Kuhn einer alten Familienlegende rund um einen chinesischen Paravent nach, den ihr Urgroßvater vom chinesischen Kaiser erhalten haben soll, erklärt Rezensentin Ingeborg Ruthe. Nach einer genauen Recherche deckt Kuhn die Legende ihres Urgroßvaters als einen "Akt privater kolonialistischer Aneignung" auf und legt nach dieser Erkenntnis ihre eigene, tiefe Betroffenheit überzeugend dar, lobt die Kritikerin. Bei zehn weiteren Fällen und Familien geht Kuhn ähnlich vor, immer mit ein wenig "abenteuerlicher Fantasie" angereichert, freut sich die Kritikerin. Ruthe imponiert außerdem, dass Kuhn dabei nie die Moralkeule oder Restitutions-Forderungen auspackt, sondern sich auf die "Sensibilisierung" für die eigene Familiengeschichte fokussiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Sorgfältig recherchiert, grandios erzählt. Gabi Czöppan Focus 20240503









