Ein deutscher Migrant in New York - im Visier der Weltmächte
Im New York der 1940er-Jahre lebt der deutsche Auswanderer Josef Klein relativ unberührt von den Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Seine Welt sind die multikulturellen Straßen Harlems, seine große Leidenschaft ist das Amateurfunken. So lernt er auch Lauren, eine junge Aktivistin, kennen, die eine große Sympathie für den stillen Deutschen hegt. Doch Josefs technische Fähigkeiten im Funkerbereich erregen die Aufmerksamkeit einflussreicher Männer, und noch ehe er das Geschehen richtig deuten kann, ist Josef bereits ein kleines Rädchen im Getriebe des Spionagenetzwerks der deutschen Abwehr. Am Beispiel ihres Großonkels stellt Ulla Lenze eindringlich die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen vor der Geschichte.
Im New York der 1940er-Jahre lebt der deutsche Auswanderer Josef Klein relativ unberührt von den Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Seine Welt sind die multikulturellen Straßen Harlems, seine große Leidenschaft ist das Amateurfunken. So lernt er auch Lauren, eine junge Aktivistin, kennen, die eine große Sympathie für den stillen Deutschen hegt. Doch Josefs technische Fähigkeiten im Funkerbereich erregen die Aufmerksamkeit einflussreicher Männer, und noch ehe er das Geschehen richtig deuten kann, ist Josef bereits ein kleines Rädchen im Getriebe des Spionagenetzwerks der deutschen Abwehr. Am Beispiel ihres Großonkels stellt Ulla Lenze eindringlich die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen vor der Geschichte.
© BÜCHERmagazin, Melanie Schippling
Ein leiser, überzeugender Roman über Verantwortung und Mitläufertum. BÜCHER Magazin, Februar-März 2022
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Martin Halter schätzt Ulla Lenzes literarische Ausflüge um den Globus. Wenn Lenze dem "zufällig" mit den Nazis kollaborierenden Hobbyfunker Josef Klein, laut Halter ein Mann ohne Eigenschaften, 1924 von Neuss nach Amerika, weiter nach Argentinien und wieder zurück folgt, ahnt Halter, welchen Typus die Autorin im Sinn hat: den exemplarischen Mitläufer samt Heimattreue und Ausbruchsfantasien. Lenzes Einfühlung in die Figur findet der Rezensent bemerkenswert. Leider bleibt dieser Klein blass und von "begrenzter historisch-literarischer Reichweite", so Halter.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Elastizität von Ulla Lenzes Sprache sorgt dafür, dass der Roman Thriller und Seelenporträt zugleich sein kann. [...] Das Gespenstische an Der Empfänger ist eine Aktualität, die aber niemals deutlich ausgestellt wird. [...] Der Empfänger morst die Zeichen der Vergangenheit in die Gegenwart. Im Äther des Politischen bleibt alles für immer da. Von Josef Klein ist ein Bündel Briefe geblieben, die er seinem Bruder geschrieben hat. Und jetzt gibt es einen ganzen, hoch sensiblen Roman über einen Menschen, der nicht viele Gefühle kannte. Ausser einem: 'das lebenswichtige Gefühl des Verschwindenkönnens'« Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 10.07.2020 Paul Jandl Neue Zürcher Zeitung 20200710







