Angesichts von Krieg und politischen Zerwürfnissen in Europa sind Milan Kunderas Analysen zur Rolle Mitteleuropas im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit zum Westen und der Bedrohung durch Russland brandaktuell.
Gerade in den mitteleuropäischen Ländern, wo die eigene Sprache, Kultur und nationale Identität dauerhaft bedroht sei, argumentierte Kundera bereits 1983, stehe die westliche Demokratie auf dem Prüfstand. Dort befinde sich die Keimzelle europäischer Werte und möglicherweise der Blitzableiter für die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind.
In deutlichen Worten prangert Milan Kundera die Vernachlässigung, ja den Ausschluss der Länder im Zentrum Europas an, ihre Unterdrückung durch Russland und die Ignoranz, die der Westen ihnen entgegenbringt. Sein Plädoyer für eine Kehrtwende ist heute wichtiger denn je. Jahrzehnte nach dem Zerfall der Sowjetunion zeigen die Schützengräben auf ukrainischem Boden die Kluft zwischen Europa und Russland auf fürchterliche Weise auf. EinAbgrund, der nicht nur Mitteleuropa bedroht, sondern unseren ganzen Kontinent.
Gerade in den mitteleuropäischen Ländern, wo die eigene Sprache, Kultur und nationale Identität dauerhaft bedroht sei, argumentierte Kundera bereits 1983, stehe die westliche Demokratie auf dem Prüfstand. Dort befinde sich die Keimzelle europäischer Werte und möglicherweise der Blitzableiter für die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind.
In deutlichen Worten prangert Milan Kundera die Vernachlässigung, ja den Ausschluss der Länder im Zentrum Europas an, ihre Unterdrückung durch Russland und die Ignoranz, die der Westen ihnen entgegenbringt. Sein Plädoyer für eine Kehrtwende ist heute wichtiger denn je. Jahrzehnte nach dem Zerfall der Sowjetunion zeigen die Schützengräben auf ukrainischem Boden die Kluft zwischen Europa und Russland auf fürchterliche Weise auf. EinAbgrund, der nicht nur Mitteleuropa bedroht, sondern unseren ganzen Kontinent.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Ein Essay, der mit seinem ersten Erscheinen 1983 große Wellen geschlagen hat, wird jetzt neu aufgelegt, leider mit einem wenig hilfreichen Vorwort, bekundet Rezensent Jörg Plath, der bei Milan Kundera ein durchaus pathetisches Eintreten dafür liest, Polen, Ungarn und die Tschechoslowakei dem Westen zuzurechnen, nicht dem despotischen Osten, also Russland, gegen den sich die "kleinen Nationen" zu wehren suchen. Das muss man aus heutiger Perspektive natürlich ein Stück weit relativieren, räumt Plath ein, auch in den mitteleuropäischen Ländern gibt es starke rechtspopulistische Tendenzen. Er hätte sich abschließend gewünscht, dass Kampa diesen Auftakt zur Kundera-Werkausgabe sorgfältiger ediert hätte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der jüngst verstorbene tschechische Schriftsteller Milan Kundera veröffentlichte 1983 im französischen Exil einen Aufsatz namens Die Tragödie Mitteleuropas, der international Aufsehen erregte und den man heute wieder lesen sollte. Der Essay war so hellsichtig, so düster, so kompromisslos, dass er einem während der Lektüre noch immer den Atem raubt.« Adam Soboczynski / ZEIT, vom 20.7.2023
»Wir können uns glücklich schätzen, dass Milan Kundera uns den Kontext der Kämpfe zwischen Russland und Europa und die Notlage derer, die zwischen ihnen gefangen sind, herstellt. Sein Eintreten für kleine Sprachen, kleine Kulturen und kleine Nationen ist eindringlich.« Claire Messud / Harper's Magazine, New York
»Milan Kundera konzentriert sich auf die Beziehung der 'kleinen Nationen' im Zentrum Europas wie der Tschechoslowakei und der Ukraine zum Westen und führt uns vor Augen, wie die Bedrohung ihrer kulturellen Identitäten zugenommen hat.« New York Book Review
»Milan Kunderas Essay von 1983 über Mitteleuropa ist heute aktueller denn je.« Thomas Schmid / Die Zeit
» Kundera argumentiert politisch und kulturell.« Wolfgang Matz / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Einer der großen Romanciers der Epoche« Wolfgang Matz / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Wir können uns glücklich schätzen, dass Milan Kundera uns den Kontext der Kämpfe zwischen Russland und Europa und die Notlage derer, die zwischen ihnen gefangen sind, herstellt. Sein Eintreten für kleine Sprachen, kleine Kulturen und kleine Nationen ist eindringlich.« Claire Messud / Harper's Magazine, New York
»Milan Kundera konzentriert sich auf die Beziehung der 'kleinen Nationen' im Zentrum Europas wie der Tschechoslowakei und der Ukraine zum Westen und führt uns vor Augen, wie die Bedrohung ihrer kulturellen Identitäten zugenommen hat.« New York Book Review
»Milan Kunderas Essay von 1983 über Mitteleuropa ist heute aktueller denn je.« Thomas Schmid / Die Zeit
» Kundera argumentiert politisch und kulturell.« Wolfgang Matz / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Einer der großen Romanciers der Epoche« Wolfgang Matz / Frankfurter Allgemeine Zeitung







