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Unter den Parasiten hat der Floh eine Sonderstellung: Anders als die Laus, die Wanze, die Zecke und die Stechmücke wird er höchst ambivalent wahrgenommen. Nur dieses Tier hat solche Hasstiraden und solche Liebeserklärungen ausgelöst; kein anderes hat die erotische Fantasie der Männer dermaßen angefacht und aufgewühlt wie der Floh. Keines ist so bewundert, so hingebungsvoll mikroskopiert und dabei so erbarmungslos malträtiert worden. Wegen seiner Winzigkeit ist der Floh für allerhand metaphorische Zwecke in den Dienst genommen worden. Dieses Buch wirft einen genauen Blick auf den Floh und…mehr

Produktbeschreibung
Unter den Parasiten hat der Floh eine Sonderstellung: Anders als die Laus, die Wanze, die Zecke und die Stechmücke wird er höchst ambivalent wahrgenommen. Nur dieses Tier hat solche Hasstiraden und solche Liebeserklärungen ausgelöst; kein anderes hat die erotische Fantasie der Männer dermaßen angefacht und aufgewühlt wie der Floh. Keines ist so bewundert, so hingebungsvoll mikroskopiert und dabei so erbarmungslos malträtiert worden. Wegen seiner Winzigkeit ist der Floh für allerhand metaphorische Zwecke in den Dienst genommen worden. Dieses Buch wirft einen genauen Blick auf den Floh und erkundet die intimen Beziehungen zwischen Menschen und Flöhen. Die untersuchten Texte und Bilder geben überraschende Auskünfte über den Menschen, sein sexuelles Verhalten, sein Verhältnis zur Natur und sein Selbstverständnis als soziales Lebewesen.
Autorenporträt
Ulrich Stadler studierte u.a. in Berlin an der Freien Universität und lehrte in Basel, Genf und Zürich Literaturwissenschaft. Dabei verstand er dieses Fach immer auch als Literatur- und Kulturgeschichte und versuchte, es mit Kunst- und Gesellschaftstheorien in Beziehung zu setzen. Die Themen seiner Bücher und Aufsätze reichen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Mit diesem Buch wird Literaturwissenschaftler Ulrich Stadler "zum führenden Floh-Experten des 21. Jahrhunderts", konstatiert Rezensent Wolfgang Hellmich bezüglich dieser Kulturgeschichte eines so abstoßenden wie interessanten Parasiten. Er beginnt bei Robert Hooke, der den Floh als erster unters Mikroskop holt und ihn für "schön" hält - erst später identifiziert die Forschung ihn als Überträger von Krankheiten wie der Pest, schildert Hellmich staunend. Das Tier war nicht nur häufig Stichwortgeber literarischer Texte, sondern fungierte auch als "Träger sexueller Fantasie", weil er den Männern ermöglichte, sich zumindest in der Vorstellung in den privatesten Regionen eines Frauenkörpers einzunisten, erklärt der Kritiker. Auch wenn wir dank hygienischer Fortschritte heutzutage nur noch wenig mit Flöhen zu tun haben, freut er sich, ihnen hier auf den Grund gehen zu können.

© Perlentaucher Medien GmbH