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1913, ein Dorf im Süden der Vereinigten Staaten. Leo Frank, jüdischer Fabrikbesitzer, wird fälschlicherweise beschuldigt, eine seiner weißen Angestellten vergewaltigt und ermordet zu haben. Er wird von der sensationsgierigen Menge vorverurteilt, vor Gericht angeklagt und zum Tode verurteilt, doch vor der Urteilsvollstreckung lyncht ihn die Menge. Anhand dieses Falls beschreibt David Mamet, wie sich Leo Franks Wahrnehmung, sein Selbstempfinden und sein Denken verändern. Vor dem Prozess sah er sich als Amerikaner, seine jüdische Herkunft spielte für ihn kaum eine Rolle, aber mit der Anklage…mehr

Produktbeschreibung
1913, ein Dorf im Süden der Vereinigten Staaten. Leo Frank, jüdischer Fabrikbesitzer, wird fälschlicherweise beschuldigt, eine seiner weißen Angestellten vergewaltigt und ermordet zu haben. Er wird von der sensationsgierigen Menge vorverurteilt, vor Gericht angeklagt und zum Tode verurteilt, doch vor der Urteilsvollstreckung lyncht ihn die Menge. Anhand dieses Falls beschreibt David Mamet, wie sich Leo Franks Wahrnehmung, sein Selbstempfinden und sein Denken verändern. Vor dem Prozess sah er sich als Amerikaner, seine jüdische Herkunft spielte für ihn kaum eine Rolle, aber mit der Anklage bricht das Trugbild einer gelungenen Assimilation zusammen. Leo Frank lebt in einer Gesellschaft voller uneingestandener Ängste und Vorurteile, die letztlich jeden vermeintlich Fremden als Bedrohung empfindet. Leo Frank wird angeklagt, weil er Jude ist. Gleichzeitig zwingen erst die Ausgrenzung und Verurteilung ihn zu einer verzweifelten Rückbesinnung auf die eigene Identität.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"In einer differenzierten Rezension dieses zweiten Romans des amerikanischen Dramatikers David Mamet, führt Martin Ebel zunächst kurz in dessen Gegenstand ein: den Justizskandal um den jüdisch-amerikanischen Fabrikanten Leo Frank, eine amerikanische Dreyfus-Affäre. 1916 war ein antisemitisch motiviertes Todesurteil gegen Frank aufgehoben worden. Frank wurde aus dem Gefängnis entführt und gelyncht. Ebel kritisiert, daß die deutsche Übersetzung, auf die er sonst nicht näher eingeht, unter dem Titel "Der Fall Leo Frank” erscheint und damit eine Richtung bestärkt, die er schon im Original (amerikanischer Titel: "The Old Religion”) problematisch findet. Nur haarscharf schlittere Mamet in seinem besonders auf den ersten 70 Seiten brillant erzählten Roman am "spekulativen, literarischen Mißbrauch” seiner Figur vorbei. Der Roman, der Ebel auch an Kafkas "Prozess” denken läßt, hat ihn jedoch offensichtlich sehr gefesselt, besonders wie Mamet aus kleinen Steinen das Bild des Opfers zusammensetzt, "dessen letzter Blick den Mördern gilt, die sich an ihrer Tat voyeuristisch berauschen.”

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