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Das "Unternehmen Barbarossa", der Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, gilt in der Geschichtsschreibung als die letzte Phase von Hitlers Stufenplan zur Eroberung von "Lebensraum im Osten". Der renommierte Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller bestreitet in seinem neuesten Buch diese Sichtweise. Auf Grundlage von bislang weithin unbeachteten Quellen kann er zeigen, dass Hitler sich seit seinem Machtantritt 1933 immer wieder mit der Möglichkeit eines baldigen Interventionskriegs gegen die UdSSR beschäftigt hat. Dafür setzten er und die Wehrmacht zunächst auf Verhandlungen mit Polen und…mehr

Produktbeschreibung
Das "Unternehmen Barbarossa", der Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, gilt in der Geschichtsschreibung als die letzte Phase von Hitlers Stufenplan zur Eroberung von "Lebensraum im Osten". Der renommierte Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller bestreitet in seinem neuesten Buch diese Sichtweise. Auf Grundlage von bislang weithin unbeachteten Quellen kann er zeigen, dass Hitler sich seit seinem Machtantritt 1933 immer wieder mit der Möglichkeit eines baldigen Interventionskriegs gegen die UdSSR beschäftigt hat. Dafür setzten er und die Wehrmacht zunächst auf Verhandlungen mit Polen und zogen auch früh eine Allianz mit Japan in Erwägung. Noch im September 1939, nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, war ein unmittelbarer militärischer Zusammenprall mit der Roten Armee möglich. Die Wehrmacht scheute ihn nicht. Der Blick auf die Vorgeschichte zeigt: Es gab weder einen festgelegten Stufenplan für die Ostexpansion, noch war das "Unternehmen Barbarossa" ein Präventivkrieg, wie manche Publizisten meinen.
Autorenporträt
Müller, Rolf-Dieter
Jahrgang 1948, Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Pädagogik in Braunschweig und Mainz, 1981 Promotion, 1999 Habilitation, 1979-2014 Wiss. Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, zuletzt Leitender Wiss. Direktor, Leiter des Großprojekts 'Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg' (mit 13 Bänden abgeschlossen 2008), Honorarprofessur für Militärgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges, Mithrsg. 'Die Zerstörung Dresdens 13. bis 15. Februar 1945' (2010); 'Hitlers Wehrmacht 1935-1945' (2012).; wiss. Beratung von Rundfunk- und Fernsehdokumentationen, u.a. 'Soldaten für Hitler' und 'Heimatfront'.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Studie Rolf-Dieter Müllers, eines langjährigen Mitarbeiters des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und, wie Rainer Blasius weiß, großen Kenners des Zweiten Weltkriegs, hält der Rezensent für einen "frischen Blick" auf das Unternehmen "Barbarossa". Dass sich der Autor nicht nur Freunde macht, wenn er die These infrage stellt, Hitler sei allein für den Feldzug gegen die Sowjets verantwortlich gewesen, ist Blasius auch klar. Dennoch oder gerade drum folgt er dem Autor bei seinen Nachforschungen bis zur Wiedergeburt Polens im Ersten Weltkrieg, in die von Hitlers Generalstäblern initiierten Verwirrspiele um Verantwortlichkeiten und Daten und stellt fest: Diese hatten Methode. Den Antrieb zur Invasion sieht Blasius nach der Lektüre mit dem Autor nicht so sehr in der NS-Ideologie, sondern in "militärischer Routine". Zwar bewegt sich der Autor "quellenmäßig" auf dünnem Eis, wie der Rezensent kritisch anmerkt, das von Müller resümierte moralische und professionelle Versagen der Militärs steht für den Rezensenten jedoch außer Frage.

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