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Warum ich ein wütender Schriftsteller wurde: Maxim Biller und die Deutschen
Geboren wurde er in Prag, mit zehn Jahren kam er nach Deutschland, mit siebzehn fing er an zu studieren - die Deutschen, ihre Bücher, ihre Frauen, ihre Fehler. Billers autobiographisches Buch erzählt wie ein Roman die tragikomische Geschichte eines Juden, der in einem Land Schriftsteller wird, in dem es keine Juden mehr geben sollte.
Dieses Selbstporträt zeigt, wie man sich selbst auf die Spur kommt - und seinen Freunden und Feinden. Bei Maxim Biller sind es die Juden und die Deutschen, die Reihenfolge spielt
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Produktbeschreibung
Warum ich ein wütender Schriftsteller wurde: Maxim Biller und die Deutschen

Geboren wurde er in Prag, mit zehn Jahren kam er nach Deutschland, mit siebzehn fing er an zu studieren - die Deutschen, ihre Bücher, ihre Frauen, ihre Fehler. Billers autobiographisches Buch erzählt wie ein Roman die tragikomische Geschichte eines Juden, der in einem Land Schriftsteller wird, in dem es keine Juden mehr geben sollte.

Dieses Selbstporträt zeigt, wie man sich selbst auf die Spur kommt - und seinen Freunden und Feinden. Bei Maxim Biller sind es die Juden und die Deutschen, die Reihenfolge spielt keine Rolle. Er erzählt leicht, ironisch und poetisch von einem jungen Mann, der immer wieder hört, er solle nicht darauf bestehen, der zu sein, der er ist, und spätestens dann allen klarmacht, dass er nicht zu bremsen ist, als er mit dem Schreiben beginnt.

Was der Leser bekommt, ist die Geschichte vom Künstler als jungem Mann, der nach seinem Ort im Leben sucht. Billers erster Roman wird auf einer Reise nach Israel zusammen mit dem Autor bei einem Anschlag beinahe in tausend Stücke gerissen und erscheint zum Glück trotzdem nie. Biller ist also längst Schriftsteller, als er Journalist wird, er schreibt in der Zeit, im Spiegel und sagt nicht Nein, als für ihn die Tempo-Kolumne 100 Zeilen Hass erfunden wird, was er später manchmal bereut, manchmal nicht. Als die Frankfurter Juden Fassbinders Stück Der Müll, die Stadt und der Tod verhindern wollen, geht er mit seinem besten Freund Donny Gold lieber ins Bordell. Überhaupt Donny. Der geht eines Tages nach Israel, um dort zu erkennen, dass die Israelis auch nicht wirklich Juden sind.

Mit diesem Buch kommen die frühen 80er-Jahre zurück, München, die heimliche Hauptstadt, der Abendhimmel über dem Schumann's, der Eisbach im Englischen Garten, Pop und New Wave, und immer wieder Bücher: Pasternaks Geleitbrief, Mordecai Richlers The Street und später Bob Dylans Chronicles. Was Biller liefert, steht in dieser Tradition: eine Künstler-Lebensgeschichte. Oder wie er es sagen würde: Mit zwanzig wissen wir alles, mit dreißig wissen wir es wirklich, und mit vierzig wissen wir gar nichts mehr.
Autorenporträt
Maxim Biller , geboren 1960 in Prag, lebt seit 1970 in Deutschland. Von ihm sind bisher u.a. erschienen: der Roman »Die Tochter«, die Erzählbände »Wenn ich einmal reich und tot bin«, »Land der Väter und Verräter« und »Bernsteintage«. Sein Roman »Esra«, den die FAS als »kompromisslos modernes, in der Zeitgenossenschaft seiner Sprache radikales Buch« lobte, wurde gerichtlich verboten und ist deshalb zurzeit nicht lieferbar. Seine Bücher wurden in neunzehn Sprachen übersetzt. Zuletzt erschienen sein Memoir »Der gebrauchte Jude« (2009), die Novelle »Im Kopf von Bruno Schulz« (2013) sowie der Roman »Biografie« (2016), den die SZ sein »Opus Magnum« nannte, und »Sieben Versuche zu lieben. Familiengeschichten« (2020). Sein Bestseller »Sechs Koffer« stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2018. Zuletzt erschien sein Roman »Der falsche Gruß« (2021).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Joachim Kaiser ist seinem ersten Reflex, das "Selbstporträt" von Maxim Biller sofort fulminant zu verreißen, nicht gefolgt und hat es sich stattdessen ein zweites Mal vorgenommen. Und da ist es dem Rezensenten aufgegangen, unter der zornigen, arroganten, "streitsüchtigen" Schale liege ein tief unglücklicher Kern, die Wut mit der sich Biller insbesondere gegen seine jüdischen Mitmenschen wende, indem er ihnen vorwerfe, nach dem Holocaust zur Tagesordnung überzugehen, sei eine "forciert-aggressive Attitüde". Bei all dem könnte einem entgehen, was für ein brillanter Wortkünstler Biller ist, streicht Kaiser heraus, der nun wahre Lobeshymnen auf den Autor niedergehen lässt. Er preist dessen geradezu "fabelhafte" Fähigkeit, seine Leser mit knappen Sätzen in den Bann zu schlagen und Überraschendes mit Einleuchtendem zu großartigen Passagen zu verschmelzen. Er feiert das untrügliche Gefühl für Rhythmus und Pointe und bescheinigt der Biller'schen Prosa gar Suchtpotential. Und deshalb findet der Rezensent am Ende auch, wer derart wunderbar schreibt, der "kann sich auch einen Tick erlauben", wie seine "pauschale" Ablehnung Thomas Manns beispielsweise.

© Perlentaucher Medien GmbH
»[...] ein verdammt gutes Buch. Biller ist es gelungen, die Juden in Deutschland sichtbar zu machen, auch wenn viele gern unsichtbar geblieben wären.« Alan Posener Welt am Sonntag