Aus dem Widerstand an den Verhandlungstisch
Als enger Vertrauter von Arafat war Abdallah Frangi 42 Jahre lang in Deutschland und wurde hier zur Stimme der Palästinenser seit 1974 als offizieller Vertreter der PLO in Bonn und Berlin. Durch seine engen Kontakte zu den maßgebenden Politikern brachte er die Interessenlage des palästinensischen Volkes auf die politische Agenda. Er pflegte u. a. Verbindungen zu Hans-Jürgen Wischnewski, Joschka Fischer, Hans-Dietrich Genscher und Gerhard Schröder ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen der internationalen Politik.
Abdallah Frangis Leben liest sich spannend wie ein Agententhriller: Aufgewachsen in einer einflussreichen Beduinenfamilie, wird Frangi im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie aus dem soeben gegründeten Staat Israel nach Gaza vertrieben. Mitte der 50er-Jahre, als Gaza vom israelischen Militär besetzt wird, gehört sein ältester Bruder zu den Gründungsmitgliedern der palästinensischen Freiheitsbewegung Fatah. Nach dem Abitur geht Frangi für ein Medizinstudium nach Deutschland, und es beginnt sein über 40 Jahre andauerndes Engagement für Palästina in Deutschland. Nach den Anschlägen einer palästinensischen Terrorgruppe während der Münchner Olympiade wird Frangi ohne jede Begründung aus Deutschland ausgewiesen und steht auf der Todesliste des israelischen Geheimdienstes. Nur knapp entgeht er selbst einem Briefbombenattentat und muss erleben, wie viele seiner politischen Mitstreiter ermordet werden. Dennoch setzt sich Frangi unerschütterlich für eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts ein. Vom Beduinenzelt in die Bonner Republik Lebensgeschichte als Weltgeschichte.
Als enger Vertrauter von Arafat war Abdallah Frangi 42 Jahre lang in Deutschland und wurde hier zur Stimme der Palästinenser seit 1974 als offizieller Vertreter der PLO in Bonn und Berlin. Durch seine engen Kontakte zu den maßgebenden Politikern brachte er die Interessenlage des palästinensischen Volkes auf die politische Agenda. Er pflegte u. a. Verbindungen zu Hans-Jürgen Wischnewski, Joschka Fischer, Hans-Dietrich Genscher und Gerhard Schröder ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen der internationalen Politik.
Abdallah Frangis Leben liest sich spannend wie ein Agententhriller: Aufgewachsen in einer einflussreichen Beduinenfamilie, wird Frangi im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie aus dem soeben gegründeten Staat Israel nach Gaza vertrieben. Mitte der 50er-Jahre, als Gaza vom israelischen Militär besetzt wird, gehört sein ältester Bruder zu den Gründungsmitgliedern der palästinensischen Freiheitsbewegung Fatah. Nach dem Abitur geht Frangi für ein Medizinstudium nach Deutschland, und es beginnt sein über 40 Jahre andauerndes Engagement für Palästina in Deutschland. Nach den Anschlägen einer palästinensischen Terrorgruppe während der Münchner Olympiade wird Frangi ohne jede Begründung aus Deutschland ausgewiesen und steht auf der Todesliste des israelischen Geheimdienstes. Nur knapp entgeht er selbst einem Briefbombenattentat und muss erleben, wie viele seiner politischen Mitstreiter ermordet werden. Dennoch setzt sich Frangi unerschütterlich für eine friedliche Lösung des Nahost-Konflikts ein. Vom Beduinenzelt in die Bonner Republik Lebensgeschichte als Weltgeschichte.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Spannend wie einen Agententhriller findet Wolfgang Günter Lerch die Lebenserinnerungen des führenden PLO-Funktionärs und Arafat-Vertrauten Abdallah Frangi. Die zusammen mit einem Ghostwriter verfassten Memoiren lassen aber auch 50 Jahre Zeitgeschichte, respektive Geschichte des Nahen Ostens, von der Gründung der PLO bis in die Jetztzeit, vor den Augen des Rezensenten vorüberziehen. Die Bilanz des Autors erscheint Lerch durchaus positiv, sowohl persönlich als auch insgesamt für die Palästinenser. Dass sich aus israelischer Sicht manches an diesem Buch kritisieren lässt, ist Lerch klar. Ausdrücklich lobt er jedoch die Fairness, mit der Frangi Israel behandelt. Dass der Autor einen Eindruck von der Dramatik des Themas vermittelt, detailliert die Rivalitäten unter den arabischen Staaten zu schildern vermag und auch mit Kritik nicht spart (an Netanjahu namentlich), lässt das Buch für Lerch zu einer lebendigen Lektüre werden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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