"Eine Einführung besonderer Art in Prousts Recherche: höchst beachtenswert." -- Süddeutsche Zeitung
Über mehr als zehn Jahre hinweg veröffentlichte Marcel Proust neunzehn Texte in verschiedenen Zeitschriften, die auf sein Lebenswerk «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» vorausweisen. «Der gewendete Tag» zeigt sie als ein in sich geschlossenes Mosaik, welches das große Hauptwerk eindrucksvoll vorbereitet und begleitet. «Keine schönere Einladung zur Lektüre Prousts scheint denkbar als diese von ihm selbst ausgewählten Begegnungen eines vielschichtigen Bewusstseins mit einer unendlich genau erfassten Wirklichkeit.» (Karlheinz Stierle, NZZ)
Proust schrieb ein Leben lang an seinem Opus magnum: ein Lebenswerk auch in dem Sinn, dass er immer wieder Teile dafür entwarf, umschrieb, überarbeitete. «Der gewendete Tag» versammelt Texte, die der Autor während der Entstehung der «Recherche» zum Vorabdruck auswählte und die von März 1912 bis Januar 1923 in verschiedenen Zeitschriften erschienen. So bietet dieser Band allen an Proust interessierten Lesern einen ersten eindrucksvollenZugang zum Hauptwerk des großen französischen Romanciers. Aber auch Proust-Kenner können Neuland erkunden: Man erhält Einblicke in die Arbeitsweise des Autors und wird immer wieder Varianten zur späteren Romanfassung entdecken. In feinnervig-sensibler und zugleich distanzierter Weise schildert der Ich-Erzähler seine Jugenderinnerungen, die der Selbsterforschung dienen und ein Gesellschaftsbild der Pariser Bourgeoisie am Ende des 19. Jahrhunderts zeichnen.
In der Übersetzung von Christina Viragh und Hanno Helbling wird deutschsprachigen Lesern die von Proust selbst für seine Zeitgenossen getroffene Auswahl aus seinem monumentalem _uvre geboten. Sie lädt dazu ein, sich mit dem Autor auf die «Suche nach der verlorenen Zeit» zu machen.
Über mehr als zehn Jahre hinweg veröffentlichte Marcel Proust neunzehn Texte in verschiedenen Zeitschriften, die auf sein Lebenswerk «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» vorausweisen. «Der gewendete Tag» zeigt sie als ein in sich geschlossenes Mosaik, welches das große Hauptwerk eindrucksvoll vorbereitet und begleitet. «Keine schönere Einladung zur Lektüre Prousts scheint denkbar als diese von ihm selbst ausgewählten Begegnungen eines vielschichtigen Bewusstseins mit einer unendlich genau erfassten Wirklichkeit.» (Karlheinz Stierle, NZZ)
Proust schrieb ein Leben lang an seinem Opus magnum: ein Lebenswerk auch in dem Sinn, dass er immer wieder Teile dafür entwarf, umschrieb, überarbeitete. «Der gewendete Tag» versammelt Texte, die der Autor während der Entstehung der «Recherche» zum Vorabdruck auswählte und die von März 1912 bis Januar 1923 in verschiedenen Zeitschriften erschienen. So bietet dieser Band allen an Proust interessierten Lesern einen ersten eindrucksvollenZugang zum Hauptwerk des großen französischen Romanciers. Aber auch Proust-Kenner können Neuland erkunden: Man erhält Einblicke in die Arbeitsweise des Autors und wird immer wieder Varianten zur späteren Romanfassung entdecken. In feinnervig-sensibler und zugleich distanzierter Weise schildert der Ich-Erzähler seine Jugenderinnerungen, die der Selbsterforschung dienen und ein Gesellschaftsbild der Pariser Bourgeoisie am Ende des 19. Jahrhunderts zeichnen.
In der Übersetzung von Christina Viragh und Hanno Helbling wird deutschsprachigen Lesern die von Proust selbst für seine Zeitgenossen getroffene Auswahl aus seinem monumentalem _uvre geboten. Sie lädt dazu ein, sich mit dem Autor auf die «Suche nach der verlorenen Zeit» zu machen.
Proust findet endlich einen Verleger für den Beginn der "Suche nach der verlorenen Zeit"
Im Herbst und Winter macht das Manuskript die Runde. Es wandert von Verlag zu Verlag, Fasquelle, Ollendorf, Gallimard. Überall wird es abgelehnt. Zuletzt landet es bei André Gide, der es vor der Veröffentlichung in der "Nouvelle Revue Française" prüfen soll. Doch Gide macht sich anscheinend gar nicht die Mühe, das sorgsam verschnürte Paket zu öffnen. Später wird er das als den schlimmsten Fehler seines Lebens bezeichnen.
Seit 1906 lebt Marcel Proust am Boulevard Haussmann 102, in einer Sechszimmerwohnung, die er mit Korkplatten gegen den Lärm der Außenwelt hat abdichten lassen. 1908 legt er ein Notizbuch an, in dem er Ideen zu seinem Roman festhält, 1909 gibt es einen ersten Entwurf, im Sommer 1910 beginnt er mit dem Schreiben. Das Buch soll "Les intermittences du coeur" heißen, "Die Unbeständigkeiten des Herzens", und aus zwei Teilen bestehen, "Le temps perdu" und "Le temps retrouvé". Erst in letzter Minute ändert Proust den Titel des ersten Teils: "Du côté de chez Swann" - "In Swanns Welt".
Auf eigene Kosten lässt er den Roman schließlich bei Grasset drucken. Im März 1913 bekommt er die Fahnen, und es beginnt jener quälende nächtliche Prozess des Umschreibens, Ergänzens, Korrigierens, durch den alle Bände der "Suche nach der verlorenen Zeit" gehen werden. Nur der erste Satz, unvergesslich, steht von Anfang an fest: "Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen."
Andreas Kilb
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«Eine Einführung besonderer Art in Prousts Recherche: höchst beachtenswert.» Süddeutsche Zeitung