Der amerikanische Marschall - so nennen ihn die Landarbeiter - hat nach dem Zweiten Weltkrieg gemäß seinem Plan die Türkei mit tausenden von funkelnden, riesenhaften Traktoren überschwemmt. Seither ist in der Cukurova-Ebene nichts mehr so wie früher. Die Großgrundbesitzer sind vernarrt in ihre neuen Maschinen und glücklich, dass sie sich mit den Tagelöhnern aus den Bergdörfern nicht mehr herumschlagen müssen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wieder porträtiert Yaser Kemal sein Land mit einer traurigen Geschichte, meint Eva-Elisabeth Fischer, nämlich einer Geschichte von "Hunger, Müdigkeit und Entbehrung". Wie ein roter Faden ziehe sich die Bedrohlichkeiten der Maschine für den Menschen durch die Erzählung. Fünf Männer versuchen, sich als Tagelöhner bei der Ernte zu verdingen. Vergeblich, da die Maschine den Menschen überflüssig gemacht habe. In Hoffnungslosigkeit und Krankheit wollen sie sich dann auf die Suche nach einem Granatapfelbaum machen, der angeblich Wunder bewirken soll. Wieder vergeblich: "Die chromglänzenden Traktoren haben die Mythen plattgewalzt." Wie gesagt: eine traurige Geschichte, die darum des Lesens aber nicht weniger wert sei.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine kleine und großartige Novelle über die verzweifelten, hungrigen Männer auf der Suche nach dem Glück.« Anke Zimmer Fuldaer Zeitung
