Er fegte die alte Welt hinweg und haftet seit vier Generationen im kollektiven Gedächtnis: der Große Krieg. Als er ausbrach, am 1. August 1914, bejubelten noch viele, dass nun die Waffen sprachen. Doch vier Jahre später, im November 1918, war jede Illusion verflogen. Der Erste Weltkrieg, der in Europa, im Nahen Osten, in Afrika, Ostasien und auf den Weltmeeren von mehr als drei Dutzend Staaten geführt wurde, forderte mehr als zehn Millionen Tote, zerstörte die Weltordnung und weckte Revanchegelüste. Er veränderte alles: Nicht nur betraten die USA und die Sowjetunion die Weltbühne, auch die Ära der Ideologien und Diktaturen begann, die schließlich zum Zweiten Weltkrieg mit all seinen Verwerfungen führte.
Herfried Münkler schildert in seiner großen Gesamtdarstellung diese «Urkatastrophe» des 20. Jahrhunderts, zeigt, wie der Erste Weltkrieg das Ende der Imperien besiegelte, wie er Revolutionen auslöste, aber auch den Aufstieg des Sozial- und Steuerstaats förderte. Ein Zeitpanorama von besonderem Rang, das nicht nur die politischen und menschlichen Erschütterungen vor Augen führt, sondern auch zahlreiche Neubewertungen dieses epochalen Ereignisses vornimmt. Wenn wir den Ersten Weltkrieg nicht verstehen, wird uns das ganze 20. Jahrhundert ein Rätsel bleiben.
Herfried Münkler schildert in seiner großen Gesamtdarstellung diese «Urkatastrophe» des 20. Jahrhunderts, zeigt, wie der Erste Weltkrieg das Ende der Imperien besiegelte, wie er Revolutionen auslöste, aber auch den Aufstieg des Sozial- und Steuerstaats förderte. Ein Zeitpanorama von besonderem Rang, das nicht nur die politischen und menschlichen Erschütterungen vor Augen führt, sondern auch zahlreiche Neubewertungen dieses epochalen Ereignisses vornimmt. Wenn wir den Ersten Weltkrieg nicht verstehen, wird uns das ganze 20. Jahrhundert ein Rätsel bleiben.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Im Ganzen überzeugend und ausgewogen findet der Militärhistoriker Werner Rahn Herfried Münklers voluminöse Gesamtdarstellung des Ersten Weltkrieges. Vorgeschichte und Verlauf des Krieges lässt sich Rahn vom Autor in neun Kapiteln darlegen, sachkundig und mittels kommentierten Fotos und Kartenmaterial auch anschaulich, wie er findet. Münkler erklärt ihm Strategien, Logistik, Waffentechnik und -wirtschaft sowie die einzelnen Offensiven zu Land, zu Luft und zu Wasser. Dass der Autor mitunter die Terminologie der Kriegsmittel nicht vollends beherrscht, fällt Rahn zwar auf, stört seinen positiven Gesamteindruck aber nicht. In Sachen Funkaufklärung hätte sich der Rezensent allerdings im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen etwas mehr Information gewünscht. Münklers Ausführungen über die Auswirkungen des Krieges auf unsere Gegenwart scheinen Rahn allerdings wieder kritisch und genau genug. Das Literaturverzeichnis mit über 800 Titeln imponiert ihm.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Herfried Münkler hat das deutsche Standardwerk zum Ersten Weltkrieg verfasst. heute-journal








