Christina Henríquez' gefeierter Roman über den Bau des Panamakanals. »Der Sog dieser Geschichte ist ebenso gewaltig, wie das Projekt, von dem sie erzählt.« The New York TimesAls um 1900 ein Kanal gebaut wird, der Atlantik und Pazifik verbindet, treffen in Panama die unterschiedlichsten Menschen aufeinander: Arbeiter aus der Karibik, amerikanische Journalisten, aber auch Malaria-Ärzte und Wahrsagerinnen. Viele sehnen sich nach einem neuen Leben. So auch Ada und der Fischerssohn Omar, die sich ineinander verlieben. Doch wie nah beieinander stehen Fortschritt und Ausbeutung? Und welche Rolle spielen Frauen bei dieser Unternehmung? Ein tiefer Riss geht durch die Gesellschaft, die getrennt ist durch Geschlecht, Hautfarbe und Status. Henríquez_ gefeierter Roman behandelt Fragen, die aktueller denn je sind, und erzählt aus der Perspektive von Frauen von Menschen, die im Getriebe der Geschichte kaum wahrgenommen wurden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Gut recherchiert und informativ findet Rezensent Thomas Wagner den Roman von Cristina Henríquez über den Bau des Panama-Kanals. Prägnant gelingt es der Autorin, soziale Dynamiken, den Rassismus der amerikanischen Siedler gegenüber den Einheimischen und die prekären Lebensumstände der Arbeiter darzustellen, die aufgrund der harten Bedingungen und schlechten Verdienste häufig zu Alkohol und Drogen greifen. Im Mittelpunkt stehen unter anderem die sechzehnjährige Ada Bunting, die hofft in Panama Arbeit zu finden, ein Fischhändlerehepaar und der Malaria-Arzt John Oswald, der versucht, die unter den Arbeitern verbreitete Krankheit auszurotten, erklärt Wagner. Die Stärken des Buches liegen darin, die gesellschaftlichen "Zwänge" klar zu machen, denen die Figuren unterliegen, auch das Macht- und Reichtumsgefälle zwischen den Siedlern und der panamaischen Bevölkerung wird deutlich, allerdings gelingt es Henríquez nicht ganz, diese sprachlich im Denken und Fühlen ihrer Charaktere auszudrücken. Zudem stören die häufig gesetzten Rückblenden die Erzähldynamik, bemängelt Wagner, der ihren Roman daher nur literarisch "streckenweise" überzeugend findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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