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Auf dem Gelände eines ehemaligen Waisenhauses steht eine Voliere, in der ganz unterschiedliche Vogelarten gehalten werden: Kanarienvögel, Haussperlinge und Prachtfinken, aber auch Papageien. Jeden Tag besucht ein Mann die Voliere, um im Schatten eines Ginkgos dem Gesang der Vögel zu lauschen und mit ihnen zu sprechen. Eines Nachmittags jedoch bricht er neben dem Käfig zusammen und stirbt kurze Zeit später. Die Vögel sind über den Verlust ihres treuen Freundes so bestürzt, dass seinem jüngeren Bruder die Obhut der Voliere anvertraut wird, um sie zu beruhigen. Von den Kindern in der Stadt wird…mehr

Produktbeschreibung
Auf dem Gelände eines ehemaligen Waisenhauses steht eine Voliere, in der ganz unterschiedliche Vogelarten gehalten werden: Kanarienvögel, Haussperlinge und Prachtfinken, aber auch Papageien. Jeden Tag besucht ein Mann die Voliere, um im Schatten eines Ginkgos dem Gesang der Vögel zu lauschen und mit ihnen zu sprechen. Eines Nachmittags jedoch bricht er neben dem Käfig zusammen und stirbt kurze Zeit später. Die Vögel sind über den Verlust ihres treuen Freundes so bestürzt, dass seinem jüngeren Bruder die Obhut der Voliere anvertraut wird, um sie zu beruhigen. Von den Kindern in der Stadt wird der jüngere Bruder fortan der "Herr der kleinen Vögel" genannt - so aufopferungsvoll kümmert er sich um die Tiere. Er lebt einsam und zurückgezogen, nur zwei Menschen gelingt es, sein Vertrauen zu gewinnen. Einer jungen Bibliothekarin, die er kennenlernt, als er in der Stadtbücherei Fachbücher über Vogelkäfige konsultiert. Und einem alten Mann, der stets eine kleine Holzschachtel mit einer Grille bei sich trägt, um sich an ihrem Gesang zu erfreuen ... Als eines Tages ein kleines Mädchen vermisst gemeldet wird, gerät die ansonsten so friedliche Stadt in helle Aufregung. Und der Herr der kleinen Vögel wird von zwei Polizisten über seinen merkwürdigen Bekannten mit der Grille befragt, der ebenfalls spurlos verschwunden ist.
Autorenporträt
Yoko Ogawa gilt als eine der wichtigsten japanischen Autorinnen ihrer Generation. Für ihr umfangreiches Werk wurde sie mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Tanizaki-Jun'ichiro-Preis. Für ihren Roman 'Das Geheimnis der Eulerschen Formel' erhielt sie den begehrten Yomiuri-Preis. Bei Liebeskind erschienen u.a. die Romane 'Hotel Iris', 'Das Museum der Stille' und 'Schwimmen mit Elefanten'. Yoko Ogawa lebt mit ihrer Familie in der Präfektur Hyogo.
Rezensionen
"Yoko Ogawa ist ein traurig-schönes Buch gelungen, das auch Nicht-Schachspieler begeistert." -- Angela Wittmann, BRIGITTE

"Es ist das Beiläufige, Unaufgeregte, Unprätentiöse, das die Romane von Yoko Ogawa so großartig macht." -- Simone Hamm, DEUTSCHLANDFUNK

"Yoko Ogawa vermag innere Zustände in oft erschreckend intensiver Weise in literarische Bilder zu übersetzen." -- Katharina Granzin, FRANKFURTER RUNDSCHAU

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Anja Hirsch ist ganz verzaubert von Yoko Ogawas "Herr der kleinen Vögel". Poesie und Märchenhaftigkeit attestiert sie diesem Buch ebenso wie einen scharfen Blick auf die Einsamkeit des modernen Menschen in der anonymisierten und leistungsorientierten Gesellschaft. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes, der aus Liebe und Sehnsucht zu seinem verstorbenen älteren Bruder hingebungsvoll dessen Brillenvogel pflegt bis auch er stirbt. Die Kritikerin taucht tief ein in die Innenwelten von zwei zurückgezogen lebenden Sonderlingen, bewundert wie respektvoll Ogawa die Eigensinnigkeiten ihrer Helden schildert und lässt sich gebannt von den kontemplativen Betrachtungen mitreißen. Auch mit Sabine Mangolds Übersetzung ist sie sehr zufrieden.

© Perlentaucher Medien GmbH