Bay City, 1960: Am Ende der Veronica Lane wird ein Wellblechhaus abgeliefert, eine Familie zieht ein. Zwei Schwestern, Denise und Babette, bringen nacheinander waschechte amerikanische Babys zur Welt. Das kriegsverheerte Europa haben sie hinter sich gelassen, denn damals scheint die Zukunft in Amerika zu liegen, diesem Kontinent, in dem alles neuer, bunter, fröhlicher ist.Die Geschichte lässt sich aber nicht verdrängen. Amy, die Tochter von Denise, wird von den Toten heimgesucht und macht eines Tages im Keller des kleinen Wellblechhauses eine verstörende Entdeckung.Ein so wuchtiger wie poetischer Roman, gepr.gt von Sehnsucht nach dem gelobten Land und vom verzweifelten Wunsch, mit der Vergangenheit abzuschließen. Eine sprachgewaltige, bildmächtige Anklage gegen den Himmel und dessen Gleichgültigkeit angesichts menschlichen Leids.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Für Rezensent Niklas Bender gehört Catherine Mavrikakis' Roman zu den herausforderndsten Büchern des Herbstes. Die Geschichte einer eingebildeten familiären Schuld, die die Autorin mit Themen wie der Schoa und der Umweltverschmutzung und mit einem Panorama der amerikanischen Nachkriegszeit zu einer allgemeinen Zivilisationskritik vereint, scheint Bender in ihrer wilden, symbolischen Sprache und emotionalen Energie fesselnd. Der assoziative Furor im Text wird laut Bender ab und an gestört von Redundanzen und argumentativer Überspannung, die auf die Ambivalenz der Erzählerin hindeutet, wie Bender erläutert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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