Es gibt Geschichten, die sich unbemerkt, gewissermaßen undercover, im Gedächtnis festsetzen - oder solche, deren Strahlkraft uns wie ein Blitzschlag trifft: Auf einer Straßenkreuzung spielt sich in dem nicht enden wollenden »hingestreckten Sommer« die Begegnung mit einer Schlange ab. Ein Kind lernt das Lesen und sieht seinen Hund in ein jämmerliches Buchstabenbündel verwandelt. Johann Sebastian Bachs Augenhöhlen werden zum Gesprächsstoff Leipziger Gemeindemitglieder. Marlene Dietrichs Nachlass stellt sich als überraschend befremdlich heraus. Und die Tochter ist von Schneeengeln genauso fasziniert wie vom Vater, der eine Apfelsine so in Schiffchen schneidet, als wäre es ein Zauberstück.
In ihren Prosatexten erzählt Gisela von Wysocki berückende Geschichten und erweckt biographische Einschläge zu neuem Leben. Ihnen bereitet sie eine Bühne: Fundstücke, unerwartete Wendungen und Ereignisse treten hervor, werden aufrüttelnde Gegenwart. Denn: »Alles dies lebt, hat seine Wirklichkeit, greift über auf uns, die wir nach Worten suchen.«
In ihren Prosatexten erzählt Gisela von Wysocki berückende Geschichten und erweckt biographische Einschläge zu neuem Leben. Ihnen bereitet sie eine Bühne: Fundstücke, unerwartete Wendungen und Ereignisse treten hervor, werden aufrüttelnde Gegenwart. Denn: »Alles dies lebt, hat seine Wirklichkeit, greift über auf uns, die wir nach Worten suchen.«
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensentin Iris Radisch glaubt wieder an die Literatur nach der Lektüre von Gisela von Wysockis Prosaminiaturen. Ob die Autorin eine tote Schlange auf dem Asphalt oder der Auslage einer Drogerie Sinnbildliches abgewinnt, Charlie Chaplin oder ihre Mutter ins Spiel bringt, stets weckt sie "schlafende Bilder" und entzückt die Rezensentin mit elegant gestalteten Szenen, die Radisch in ihrer sprachlichen Schönheit und eindringlichen Kürze an Benjamin, Altenberg oder Kafka denken lassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»... eine intelligent wuchernde Komposition aus Erinnerungsfragmenten, die sich zur Symphonie eines reichen Künstlerinnen-Lebens zusammenfügen.« Iris Radisch DIE ZEIT 20220630







