Der gefeierte Autor von "Gomorrha" zeichnet in seinem neuen Buch ein alarmierendes Bild seiner Heimat Italien. Er schildert Struktur und Geschichte der 'Ndrangheta, jener Organisation der Mafia, die sich auch in Deutschland ausgebreitet hat, er beschreibt das seit 16 Jahren andauernde Müllproblem in Neapel, und er berichtet, wie zeitgleich die politische Auseinandersetzung zur privaten Schlammschlacht verkommt. Solange der Rechtsstaat ausgehöhlt wird, wird sich die Kultur des Verbrechens immer weiter durchsetzen, beklagt Saviano. Er ruft zum Widerstand gegen Unrecht, Korruption und die Beschädigung der Demokratie auf. Mit diesem Buch ist Saviano zum Gewissen einer ganzen Nation geworden.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Christiane Liermann reibt sich die Augen: Wie es Roberto Saviano immer wieder schafft, ein ganzes Land aufzurütteln, einfach indem er an Selbstverständlichkeiten erinnert, das imponiert er gewaltig. Umso mehr, als er dies mit einer scharfen Kritik an den gesellschaftlichen und politischen Zuständen des Landes verbindet, das sich mit der Mafia, dem Bürokratismus und einem gravierenden Mangel an Bürgersinn abgefunden zu haben scheint. Liermann sieht in Savianos Büchern ein probates Gegenmittel gegen so viel Zynismus, und dabei lernt sie auch, dass die norditalienische Wirtschaft mitunter auch von Bossen in den rückständigen Dörfern Süditaliens gelenkt wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Saviano rüttelt den Leser auf durch den drastischen Einblick in die Funktionsweisen der Mafia und der anderen süditalienischen Verbrecherorganisationen. (...) Selbstbehauptung ist möglich - das ist die Quintessenz von Savianos Credo. Dem Blick in die Abgründe der italienischen Gesellschaft hält er ermutigende Beispiele von kleinen, konkreten (Teil-)Siegen über mafiöse Kriminalität und Menschenverachtung entgegen." Christiane Liermann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.07.2012 "Mit einfachen, mitunter pathetischen Gesten appelliert Saviano an das staatsbürgerliche Gewissen seiner Leser. (...) Sein Verdienst ist nicht hoch genug einzuschätzen. Der Schriftsteller, der immer noch unter Begleitschutz lebt, ist längst eine Ikone." Maike Albath, Die Welt, 10.03.2012 "Mit seiner Reportagensammlung über den italienischen Horror führt Saviano seinen mutigen Kampf gegen Mafia und Korruption weiter." Arnaldo Benini, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 29.04.2012 "Der Text ist journalistische Recherche, Anklageschrift und Manifest zur Ermutigung von Zivilcourage in einem." Christiane Liermann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.07.12








