Frauenräte und Selbsthilfegruppen, Aufstand gegen die männliche Avantgarde, Proteste gegen das Abtreibungsverbot - in den 1970er Jahren entstanden in nahezu allen westlichen Demokratien Frauenbewegungen. Ihr Ziel war es, geschlechtsbedingte soziale Ungleichheit zu überwinden. Beginnend mit 1968 verfolgt die Studie die Formierung und Mobilisierung sowie den Zerfall der Bewegungen in Frankreich und der Bundesrepublik. Und die Bilanz? Die Abtreibungsgesetze wurden teilweise liberalisiert und Frauen haben heute mehr Freiräume als zuvor - wenn auch nicht alle Ziele verwirklicht wurden.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Zu einem im großen und ganzen positiven Fazit gelangt Kristina Schulz in ihrer Geschichte der Frauenbewegungen in Frankreich und der Bundesrepublik, berichtet Rezensentin Gabriele Metzler. So haben Frauen in den vergangenen dreißig Jahren geschlechtsbedingte Ungleichheiten angeprangert, deren legitimatorische Grundlagen hinterfragt, die überkommene Geschlechterordnung in vielen Bereichen reformiert, neue Handlungsfelder erschlossen, Freiräume erobert und gesellschaftliche Spitzenplätze eingenommen, fasst Metzler zusammen. Den äußert mühsamen Weg der Frauenbewegung dorthin zeichnet Schulz zur Freude der Rezensentin anschaulich nach. Überzeugend dokumentiert Schulz die Beziehungen zwischen den deutschen und französischen Frauenbewegungen, die in ihren nationalen Kontexten allein nicht zu verstehen seien, lobt Metzler. Die Autorin liefert damit einen weiteren Beleg dafür, so die Rezensentin, "dass Zeitgeschichte immer internationale Geschichte ist".
© Perlentaucher Medien GmbH
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