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Ironisch und abgründig: Von einer Dreiecksbeziehung im ausgehenden 19. Jahrhundert und der Frage, was wahres Menschsein ausmacht.Der Roman erzählt eine Anti-Bildungsgeschichte. Drei junge Menschen gelangen in dem Versuch, sich von der Elterngeneration zu befreien und ihre Ideale gegen eine oft feindliche Realität zu behaupten, am Ende an ihren Ausgangspunkt zurück. Raabes ebenso ironische wie schopenhauerianische Erzählung um den Sensationsjournalisten Paul und den Leichenfotografen Bogislaus versammelt unter dem Gewand einer scheinbar trivialen Unterhaltungsgeschichte drängende Debatten des…mehr

Produktbeschreibung
Ironisch und abgründig: Von einer Dreiecksbeziehung im ausgehenden 19. Jahrhundert und der Frage, was wahres Menschsein ausmacht.Der Roman erzählt eine Anti-Bildungsgeschichte. Drei junge Menschen gelangen in dem Versuch, sich von der Elterngeneration zu befreien und ihre Ideale gegen eine oft feindliche Realität zu behaupten, am Ende an ihren Ausgangspunkt zurück. Raabes ebenso ironische wie schopenhauerianische Erzählung um den Sensationsjournalisten Paul und den Leichenfotografen Bogislaus versammelt unter dem Gewand einer scheinbar trivialen Unterhaltungsgeschichte drängende Debatten des späten 19. Jahrhunderts.Der als Oster-, Pfingst- Weihnachts- und Neujahrsgeschichte untertitelte Text verhandelt Abstammung und Dasein im Zeichen des Darwinismus, Wort- und Bildkunst unter den Bedingungen des Marktes und Dreiecksbeziehungen zwischen Liebe, Ehe und (Homo-) Sexualität. Souverän und leicht verknüpft »Der Lar« damit zeitlose Fragen nach Ideal und Realität, Auflehnung und Unterordnung, Leben und Tod - und wird so zu einem Metatext über den Poetischen Realismus an sich.Eine ansprechende, literatur- und kulturgeschichtlich kommentierte Leseausgabe, deren Textgestalt auf kritisch reflektierten zeitgenössischen Drucken basiert: ohne orthografische Modernisierung und Vereinheitlichung.
Autorenporträt
Wilhelm Raabe (1831 - 1910) gilt als kanonischer Autor des 19. Jahrhunderts. Ein spannungsreiches Verhältnis zum programmatischen Realismus sowie zum Lesepublikum seiner Zeit bestimmte sein Leben und Schreiben. An seinen Romanen und Erzählungen fasziniert bis heute ihr experimenteller Charakter.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Weder die historischen Romane Wilhelm Raabes, noch sein "melancholisches Alterswerk" nimmt diese neue Ausgabe in den Blick, erklärt Rezensent Tilman Krause. Nein, das Herausgeberteam um den Literaturwissenschaftler Moritz Baßler hat sich die sehr viel weniger bekannten Romane vorgenommen, die in den Jahren nach der Reichsgründung 1871 entstanden. "Meister Autor", "Fabian und Sebastian", "Unruhige Gäste" und "Der Lar", so die bisher erschienenen Titel, sind echte "Zeitliteratur", versichert der Rezensent, allerdings geprägt von den typischen Eigentümlichkeiten Raabes. Epocheprägende Phänomene werden hier aufgegriffen, wie die Industrialisierung, der Ausbau der Städte und eine damit einhergehende "Stadtflucht" in vermeintliche ländliche Idyllen. Überraschend progressiv wird es zudem für Krause, wenn hier zum Beispiel das Thema Homosexualität verhandelt wird, oder Raabe eine sehr frühe Version von "Patchwork"-Zusammenleben vorkommen lässt. Raabe, schon zu Lebzeiten als "Gemütsonkel" verkannt, fasziniert den Kritiker durch seine ab- und hintergründigen Plots, verschrobenen Charaktere und die Originalität der erzählten Welt. So froh Krause also über diese Ausgabe ist, hat er doch ein paar Kritikpunkte: Dass die "originale Textgestalt" beibehalten wurde, nervt beim Lesen, auch die übermäßig erklärenden Nachworte gefallen dem Kritiker nicht - und dann wird auch noch gegendert! Zu viel für Krause, die Lektüre empfiehlt er trotzdem.

© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine neue Werkausgabe präsentiert Raabe als wachen, witzigen Beobachter seiner Zeit. (...) 'Der Lar', aber auch die anderen drei Titel werden in dieser Ausgabe sorgfältig kommentiert, der stoffliche Hintergrund mit viel Liebe zum kulturgeschichtlichen Detail erschlossen.« (Tilmann Krause, Welt am Sonntag, 07.09.2025)