Die angesehendste US-Außenministerin rechnet ab Vom Befreier und maßvollen Unterstützer des Selbstbestimmungsrechts der Völker zum moralisch fragwürdigen ›Weltpolizisten‹ - unter der Regierung Bush haben die USA einen Wandel durchgemacht, der nicht nur in Europa mit Sorge beobachtet wird. Mit Madeline Albright meldet sich nun erstmals eine hochrangige US-Politikerin zu Wort, die Kardinalfehler wie den Irak-Krieg deutlich beim Namen nennt und gleichzeitig die Richtung aufzeigt, die die letzte Supermacht einschlagen muss, will sie nicht am Ende ihre eigenen Werte verraten. Die ehemalige Außenministerin geht dabei besonders scharf mit der christlichen Rechten ins Gericht: Die selbsternannten Hüter der Moral untergraben den historischen amerikanischen Wertekonsens. Die zunehmende Distanz zu den europäischen Staaten, die Drosselung der Entwicklungshilfe und der erlahmende Einsatz Amerikas im Kampf gegen den Hunger in der Welt und gegen Aids in Afrika sind Zeichen für die schleichende Abkehr von humanitären Grundprinzipien. Madeline Albright hat ein mutiges Buch geschrieben, und ein Buch, das Mut macht, an ein Amerika zu glauben, das mit friedlichen Mitteln eine Menge bewegen kann.
Mit Madeleine Albright meldet sich die erste hochrangige Politikerin zu Wort, die einen politischen Richtungswechsel in den USA einläutet - mit Folgen für die ganze Welt. Mit einem Vorwort von Bill Clinton
Mit Madeleine Albright meldet sich die erste hochrangige Politikerin zu Wort, die einen politischen Richtungswechsel in den USA einläutet - mit Folgen für die ganze Welt. Mit einem Vorwort von Bill Clinton
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Madeleine Albright habe kein handelsübliches Politikerbuch geschrieben, lautet die gute Botschaft von Rezensent Steffen Hebestreit. Die ehemalige Außenministerin habe sich nämlich tatsächlich Arbeit gemacht und Fachleute und Zeitzeugen über ihr eigenes Wissen hinaus befragt. Nicht der liebe Gott amerikanischer Provenienz stehe allerdings im Mittelpunkt des Buches, verweist der Rezensent auf den irreführenden Untertitel, vielmehr die zunehmende Relevanz von Religion weltweit. Entsprechend fordere Madeleine Albright eine "Stabstelle" in Washington für religiöse Fragen der Außenpolitik. George W. Bush firmiere bei Albright als "Extrembeispiel" in einer kontinuierlichen Galerie immer schon extrem religiös inspirierter amerikanischer Präsidenten. Das sei wenig hilfreich, außer für al Qaida und Konsorten. Mehr Toleranz laute dementsprechend Madeleine Albrights Credo, das sie, lobt der Rezensent, auf gut lesbare Art und Weise propagiere.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
