Akakij Akakijewitsch ist ein unbedeutender und kaum beachteter kleiner Beamter in Sankt Petersburg. Als Titularrat ist es seine Aufgabe, Schreiben zu kopieren. Seine Kleidung ist derart zerschlissen, dass sein Umfeld sich schon lustig über ihn macht. Eines Tages überzeugt ihn sein Schneider
Petrowitsch, sich einen neuen Mantel nähen zu lassen.
Mit dem Mantel beginnt eine Zeitenwende. Er wird…mehrAkakij Akakijewitsch ist ein unbedeutender und kaum beachteter kleiner Beamter in Sankt Petersburg. Als Titularrat ist es seine Aufgabe, Schreiben zu kopieren. Seine Kleidung ist derart zerschlissen, dass sein Umfeld sich schon lustig über ihn macht. Eines Tages überzeugt ihn sein Schneider Petrowitsch, sich einen neuen Mantel nähen zu lassen.
Mit dem Mantel beginnt eine Zeitenwende. Er wird beachtet und zu Ehren des Mantels sogar zu einer Abendveranstaltung eingeladen. Bei einem Überfall auf dem nächtlichen Heimweg wird ihm der Mantel abgenommen. Bei der Polizei und anderen höheren Persönlichkeiten nimmt man sein Anliegen nicht ernst. Man verspottet ihn.
Daraufhin wird Akakij Akakijewitsch krank und stirbt an hohem Fieber. Die Geschichte ist hier nicht zu Ende. Der Protagonist belästigt an der Kalinkin- Brücke als Geist seine Mitbewohner und stiehlt deren Mäntel. Es gelingt nicht, ihn zu fangen und ihm Laufe der Zeit verändert er sein Aussehen, gleicht sich dem Räuber an, der ihn bestohlen hat.
Nikolaj Gogol beschreibt in dieser Novelle die Situation kleiner Leute Mitte des 19. Jahrhunderts in Russland. Die Menschen sind arm und werden durch die hierarchischen Strukturen einer alles durchdringenden Bürokratie unterdrückt. Sie werden in dieser Gesellschaft nicht wahrgenommen und haben sie Erfolg, ist dieser von kurzer Dauer.
„Die Nase“ ist eine surrealistische Groteske, über deren Sinn sich Literaturkritiker streiten. Barbier Iwan Jakowlewitsch findet in seinem Brot die Nase von Kollegienassessor Kowalew, den er zweimal die Woche rasiert. Wie sie dort hingekommen ist, erfährt der Leser nicht. Der erstaunte Barbier wirft die Nase von der Isaaks- Brücke in den Fluss.
Protagonist Kowalew wacht morgens auf und ist entsetzt, da ihm die Nase fehlt. Er macht sich auf den Weg zum Oberpolizeimeister, um den Verlust seiner Nase zu melden. Als Leser fühlt man sich erinnert Peter Schlemihls wundersame Geschichte von Adelbert von Chamisso, wo der Protagonist seinen Schatten verkauft.
Aber Gogols Geschichte ist inhaltlich absurd ohne erkennbaren realen Sinn. Kowalew trifft unterwegs seine Nase in menschlicher Form, verliert sie aber aus den Augen. Bei der Polizei wird er nicht ernst genommen und eine Anzeige lehnt die Zeitung ab. Währenddessen ist zu erfahren, dass die Nase gesichtet und festgenommen wurde.
Der Rahmen der Erzählung ist lehrreich. Als Leser erfährt man einiges über die gesellschaftlichen Verhältnisse in Russland, über deren soziale Klassen und deren Umgang miteinander, sowie über Korruption. Der Verlust der Nase ist wie der Verlust der Ehre. Kowalew fühlt sich aufgrund des Makels von der russischen Gesellschaft isoliert.