Verbietet das Urheberrecht zwei Fotografen, dasselbe Motiv zu fotografieren? Zwei Musikerinnen, dieselbe kurze Tonfolge zu verwenden? Zwei Autoren, denselben Handlungsansatz zu verarbeiten? Dass dem Urheberrecht ein derartiger "Motivschutz" fremd ist, gilt als gefestigter Grundsatz. Motive sind Teil der künstlerischen Grundbausteine und müssen zur Wahrung des künstlerischen Freiraums frei verfügbar bleiben. Bislang erfährt der Grundsatz des Motivschutzes im Wesentlichen nur bei fotografischen Werken eine nennenswerte Aufmerksamkeit. Tobias R. Lantwin zeigt, dass der Motivschutzgedanke bei…mehr
Verbietet das Urheberrecht zwei Fotografen, dasselbe Motiv zu fotografieren? Zwei Musikerinnen, dieselbe kurze Tonfolge zu verwenden? Zwei Autoren, denselben Handlungsansatz zu verarbeiten? Dass dem Urheberrecht ein derartiger "Motivschutz" fremd ist, gilt als gefestigter Grundsatz. Motive sind Teil der künstlerischen Grundbausteine und müssen zur Wahrung des künstlerischen Freiraums frei verfügbar bleiben. Bislang erfährt der Grundsatz des Motivschutzes im Wesentlichen nur bei fotografischen Werken eine nennenswerte Aufmerksamkeit. Tobias R. Lantwin zeigt, dass der Motivschutzgedanke bei allen weiteren Werkarten gleichermaßen Anwendung finden muss. Als Beleg dieser werkartübergreifenden Bedeutung des Motivschutzes erörtert er dessen Grundlagen und beleuchtet typische Fallgruppen in den Werkarten der Fotografie, der Musik und der Literatur mit dem Ziel, handhabbare Kriterien für die praktische Anwendung zu entwickeln.
Geboren 1995; Studium der Rechtswissenschaft in Düsseldorf; 2020 Erste Juristische Prüfung; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Gewerblichen Rechtsschutz der Universität Düsseldorf; 2024 Promotion; Rechtsreferendariat im Landgerichtsbezirk Düsseldorf.
Inhaltsangabe
Einführung: Das Urheberrecht als Balanceakt zwischen Monopolisierung und Schaffensfreiheit 1. Kapitel: Der Begriff des Motivs 1 Die Bedeutungsrichtungen des Motivbegriffs 2 Die Etymologie des Motivbegriffs 3 Begriffsverständnisse in der geisteswissenschaftlichen Motivforschung 4 Ergebnisse der geisteswissenschaftlichen Erörterung 2. Kapitel: Die Grundlagen des urheberrechtlichen Motivschutzes und Vorgaben des höherrangigen Rechts 5 Ausgangspunkt: Grundlegender Kerngehalt des urheberrechtlichen Motivschutzes 6 Die Wurzeln des urheberrechtlichen Motivschutzes 7 Die Schutzlosigkeit abstrakter Werkeigenschaften als Grundgedanke 8 Verfassungsrechtliche Grundlagen des Motivschutzes 9 Völkervertragliche Grundlagen des Motivschutzes 10 Grundlagen des Motivschutzes im europäischen Sekundärrecht und in der Judikatur des EuGH 11 Ergebnisse des zweiten Kapitels 3. Kapitel: Einfachgesetzliche Grundlagen des Motivschutzes im deutschen Urheberrecht 12 Funktionstheoretische und legitimationsbegründende Betrachtungen des deutschen Urheberrechts 13 Der Schutz urheberrechtlicher Werke gemäß 2 Abs. 2 UrhG 14 Die Verwertungs- und Ausschließlichkeitsrechte und das System der abhängigen Schöpfungen 15 Rechtstheoretische Grundfragen des Motivschutzes 16 Funktionsorientierte Präzisierungen des Motivbegriffs 17 Der Grundsatz des Motivschutzes als Ausdruck einer Interessenabwägung 18 Ergebnisse des dritten Kapitels 4. Kapitel: Besonderheiten der Anwendung des Motivschutzgrundsatzes im Rahmen der verschiedenen urheberrechtlichen Werkarten 19 Vorüberlegungen zur Allgemeingültigkeit des Motivschutzgedankens 20 Der Motivschutz im Rahmen von Lichtbildwerken und Lichtbildern 21 Der Motivschutz im Rahmen von Werken der Musik 22 Der Motivschutz im Rahmen von Sprachwerken 23 Exkurs: Der Motivschutz im Rahmen von Werken der bildenden Kunst und der Filmkunst 24 Ergebnisse des vierten Kapitels 5. Kapitel: Lehren für das Immaterialgüter- und Lauterkeitsrecht 25 Lehren für das Immaterialgüterrecht im Allgemeinen 26 Lehren für das Immaterialgüter- und Lauterkeitsrecht im Besonderen 27 Ergebnisse des fünften Kapitels Ergebnisse in Thesen
Einführung: Das Urheberrecht als Balanceakt zwischen Monopolisierung und Schaffensfreiheit 1. Kapitel: Der Begriff des Motivs 1 Die Bedeutungsrichtungen des Motivbegriffs 2 Die Etymologie des Motivbegriffs 3 Begriffsverständnisse in der geisteswissenschaftlichen Motivforschung 4 Ergebnisse der geisteswissenschaftlichen Erörterung 2. Kapitel: Die Grundlagen des urheberrechtlichen Motivschutzes und Vorgaben des höherrangigen Rechts 5 Ausgangspunkt: Grundlegender Kerngehalt des urheberrechtlichen Motivschutzes 6 Die Wurzeln des urheberrechtlichen Motivschutzes 7 Die Schutzlosigkeit abstrakter Werkeigenschaften als Grundgedanke 8 Verfassungsrechtliche Grundlagen des Motivschutzes 9 Völkervertragliche Grundlagen des Motivschutzes 10 Grundlagen des Motivschutzes im europäischen Sekundärrecht und in der Judikatur des EuGH 11 Ergebnisse des zweiten Kapitels 3. Kapitel: Einfachgesetzliche Grundlagen des Motivschutzes im deutschen Urheberrecht 12 Funktionstheoretische und legitimationsbegründende Betrachtungen des deutschen Urheberrechts 13 Der Schutz urheberrechtlicher Werke gemäß 2 Abs. 2 UrhG 14 Die Verwertungs- und Ausschließlichkeitsrechte und das System der abhängigen Schöpfungen 15 Rechtstheoretische Grundfragen des Motivschutzes 16 Funktionsorientierte Präzisierungen des Motivbegriffs 17 Der Grundsatz des Motivschutzes als Ausdruck einer Interessenabwägung 18 Ergebnisse des dritten Kapitels 4. Kapitel: Besonderheiten der Anwendung des Motivschutzgrundsatzes im Rahmen der verschiedenen urheberrechtlichen Werkarten 19 Vorüberlegungen zur Allgemeingültigkeit des Motivschutzgedankens 20 Der Motivschutz im Rahmen von Lichtbildwerken und Lichtbildern 21 Der Motivschutz im Rahmen von Werken der Musik 22 Der Motivschutz im Rahmen von Sprachwerken 23 Exkurs: Der Motivschutz im Rahmen von Werken der bildenden Kunst und der Filmkunst 24 Ergebnisse des vierten Kapitels 5. Kapitel: Lehren für das Immaterialgüter- und Lauterkeitsrecht 25 Lehren für das Immaterialgüterrecht im Allgemeinen 26 Lehren für das Immaterialgüter- und Lauterkeitsrecht im Besonderen 27 Ergebnisse des fünften Kapitels Ergebnisse in Thesen
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