Unfassbar!
Aber der Reihe nach, denn Fantasy ist absolut nicht mein Genre. Da es sich um ein Geschenk handelt, quälte ich mich durch das erste Kapitel. Doch schon mit dem zweiten Kapitel war ich drin und es ließ mich nicht mehr los. Auch dann nicht, als ich es weglegen wollte, weil es mir schlicht
zu gefährlich wurde. Am nächsten Tag griff ich wieder danach.
Die Spannung entwickelt sich stetig…mehrUnfassbar!
Aber der Reihe nach, denn Fantasy ist absolut nicht mein Genre. Da es sich um ein Geschenk handelt, quälte ich mich durch das erste Kapitel. Doch schon mit dem zweiten Kapitel war ich drin und es ließ mich nicht mehr los. Auch dann nicht, als ich es weglegen wollte, weil es mir schlicht zu gefährlich wurde. Am nächsten Tag griff ich wieder danach.
Die Spannung entwickelt sich stetig weiter, bis man das Buch auch in den schwierigsten Momenten nicht mehr aus der Hand legen mag bis zum großen Showdown. Doch ganz am Ende wird es wieder poetisch und auf einer Ebene berührend, die das Gegenteil von „rührend“ ist.
Mit meinem küchenpsychologischen Halbwissen wollte ich es zuerst interpretieren, nur dass sich mir die Geschichte ein paar Seiten weiter wieder entzog und im Zwielicht weiterspielte, wo keine unserer Erfahrungen von Wert sind. Dieses Buch ist nicht zu fassen – es ist unfassbar in jedem Sinn dieses Wortes.
Mythologie gegen den Strich gebürstet, dachte ich zwischendurch. Ja, das stimmt. Sie zieht sich fast unbemerkt durch die Buchstaben und Zeilen, genauso wie der feine Humor, der alles etwas leichter und durchlässiger werden lässt.
Dass die Gargoyles Namen von großen Malern tragen, ist ein genialer Kunstgriff: der wirklich große Künstler lässt einen Teil seiner Seele in seine Werke fließen und es gibt nicht wenige, die sich ausgeblutet haben und an ihrem eigenen Genie zugrunde gegangen sind. Ich denke an van Gogh (der Rest im Buch).
Ich werde künftig an keiner Kirche mehr vorbeikommen, ohne vorsichtig zu dem Gargoyle hinaufzuschauen, der auf irgendeinem Pfeiler ruht und nur auf die untergehende Sonne wartet, um seine mächtigen Flügel auszubreiten und über den Himmel zu fliegen.
„Finde deine Magie“, ruft Solon Adam im Moment der größten Gefahr zu. Ist es nicht die Aufgabe von uns allen, unsere Magie zu finden und herauszutreten aus dem Leisetretertum und der Angst vor unserer eigenen Courage?
Ohne Kenntnis über andere Bücher im Bereich von Fantasy, möchte ich dieses Buch als etwas Einzigartiges bezeichnen.
Zweifellos ist es Unterhaltungsliteratur und vermutlich hat die Autorin auch genau das im Sinn gehabt. Aber es erscheint mir, als hätte eine andere Macht - ein tieferes, viel älteres Wissen mit in die Tasten gegriffen: unmerklich, unwirklich, tiefgehend.
Das Buch hat einen wunderschönen Einband, eine ansprechende Schriftgröße, schön gestaltete Kapitel. „Zeige deine Magie“, will man dem Buch zurufen, denn es hat es verdient, von sehr vielen Menschen gelesen zu werden.