Im Zeitalter der Digitalisierung erleben Plattenspieler und gute, alte Vinylscheiben eine beispiellose Renaissance. Für Konrad Paul Liessmann ist dies wenig verwunderlich. Er ist dem Plattenspieler stets treu geblieben. Immer noch üben der drehende Teller, die zarte Nadel und die feinen Rillen eine starke Faszination auf ihn aus. Wenn er sich seinem geliebten Plattenspieler widmet, verbindet der Philosoph Konrad Paul Liessmann persönliche Musikerfahrungen mit einer kleinen Kulturgeschichte des Hörens. Er erzählt die Geschichte der Speicherung und Wiedergabe von Schall, vom ersten Grammophon…mehr
Im Zeitalter der Digitalisierung erleben Plattenspieler und gute, alte Vinylscheiben eine beispiellose Renaissance. Für Konrad Paul Liessmann ist dies wenig verwunderlich. Er ist dem Plattenspieler stets treu geblieben. Immer noch üben der drehende Teller, die zarte Nadel und die feinen Rillen eine starke Faszination auf ihn aus. Wenn er sich seinem geliebten Plattenspieler widmet, verbindet der Philosoph Konrad Paul Liessmann persönliche Musikerfahrungen mit einer kleinen Kulturgeschichte des Hörens. Er erzählt die Geschichte der Speicherung und Wiedergabe von Schall, vom ersten Grammophon bis zu modernen Streaming-Diensten und fragt, wie sehr sich unser Verhältnis zur Musik durch ihre technische Reproduzierbarkeit verändert hat.
Konrad Paul Liessmann, geboren 1953 in Villach, studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte in Wien und war bis 2021 Professor für Philosophie an der Universität Wien. Von 1997 bis 2023 wiss. Leiter, seit 2024 Co-Intendant des "Philosophicum Lech". Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Österr. Staatspreis für Kulturpublizistik, Ehrenpreis des Österr. Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln, VIZE 97 der Vacláv Havel-Stiftung Prag, Paul-Watzlawick-Ehrenring 2016 sowie Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Zahlreiche Publikationen, zuletzt "Alle Lust will Ewigkeit. Mitternächtliche Versuchungen" (2021) und "Lauter Lügen und andere Wahrheiten" (2023). Im Residenz Verlag in der Reihe "Dinge des Lebens" erschienen "Der Plattenspieler" (2025).
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Hier wäre mehr möglich gewesen, findet Rezensent Jens Jessen. Denn dem Autor dieses Buches, Konrad Paul Liessmann, liegt dessen Gegenstand, der Plattenspieler, offensichtlich am Herzen. Und für Einsteiger in die Materie ist dieses Buch, das über die Geschichte des Geräts aufklärt und über die Debatten informiert, die um es herum immer wieder entstanden, durchaus brauchbar, lernen wir. Auch die Technik wird erläutert, meint Jessen - allerdings nicht detailliert genug. Als Beispiel nennt er die Frage, warum manche den analogen Plattenspieler digitalen Geräten für überlegen halten: das könnte mit der Art der Frequenzübertragung zu tun haben, sowie mit der andersartigen Klangkompression im Fall des Plattenspielers, denkt Jessen, den das interessieren würde. Er glaubt durchaus, dass Liessmann hier ins Detail gehen könnte - allein, der Autor dieses Buches ist von Haus aus Philosoph und deshalb möglicherweise einer allzu ausführlichen Erörterung technischer Fragen abgeneigt. Schade, findet Jessen.