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Was West und Ost die Einheit kostet
Die deutsche Einigung 1989/90 bildete eine tiefe Zäsur in der deutschen und europäischen Geschichte. Auf der Basis bisher unveröffentlichter Quellen und Interviews mit Zeitzeugen kann Gerhard Ritter zeigen, daß die Übertragung des relativ großzügigen westdeutschen Sozialsystems und seiner Institutionen auf die neuen Bundesländer und die damit verbundenen gewaltigen Transferleistungen die Rahmenbedingungen der deutschen Politik und Wirtschaft entscheidend veränderten und damit die Krise des Sozialstaates verschärften.
Dieses Buch liefert die längst
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Produktbeschreibung
Was West und Ost die Einheit kostet

Die deutsche Einigung 1989/90 bildete eine tiefe Zäsur in der deutschen und europäischen Geschichte. Auf der Basis bisher unveröffentlichter Quellen und Interviews mit Zeitzeugen kann Gerhard Ritter zeigen, daß die Übertragung des relativ großzügigen westdeutschen Sozialsystems und seiner Institutionen auf die neuen Bundesländer und die damit verbundenen gewaltigen Transferleistungen die Rahmenbedingungen der deutschen Politik und Wirtschaft entscheidend veränderten und damit die Krise des Sozialstaates verschärften.

Dieses Buch liefert die längst fällige gründliche Analyse des deutschen Einungsprozesses in sozialpolitischer Hinsicht und ist zugleich eine einzigartige Dokumentation dieses Prozesses mit einem Schatz an authentischen Äußerungen der direkt daran Beteiligten. Nach einer Erörterung der internationalen, innenpolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen stellt der Band die intensiven Verhandlungen dar, die schließlich zur Übertragung des bundesdeutschen Systems der sozialen Sicherung, des Arbeitsrechts und der Arbeitsbeziehungen auf die neuen Bundesländer führten.

Die gewaltigen Transferleistungen vom Westen in den Osten führten zu einem rapiden Anstieg der Staatsschulden und des Anteils der Sozialleistungen am Sozialprodukt. Damit verschlechterten sich die Rahmenbedingungen der deutschen Politik und Wirtschaft entscheidend. Wie der Band zeigt, wurde durch die Fixierung auf die Probleme der Einheit der bereits begonnene Umbau des deutschen Sozialstaates für mehrere Jahre auf Eis gelegt und dessen ohnehin durch die Globalisierung, die Änderung der traditionellen Arbeitsgesellschaft und die Alterung der Bevölkerung entstandene Krise dramatisch verschärft.
Autorenporträt
Gerhard A. Ritter ist Prof. em. für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von ihm liegt bei C.H.Beck vor: Über Deutschland (bsr 1389
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Für Gerhard A. Ritter ist die deutsche Wiedervereinigung schuld an der Krise der Sozialsysteme, hält Wolfgang Kruse fest. Zwar mache der emeritierte Professor deutscher Sozialgeschichtswissenschaft die Globalisierung, die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur und die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands als Ursachen für die problematische Situation des Sozialstaats aus, die Wiedervereinigung habe aber laut Autor die Überforderung der sozialen Sicherungssysteme zur Folge gehabt. Detailliert zeichnet der Rezensent die Analysen Ritters nach und würdigt den Autor als "ausgewiesenen Kenner" der Geschichte des Sozialstaats. Da es keine weiteren Anzeichen auf Werturteile gibt, darf der positive Tenor dieser Charakterisierung wohl auch auf das Buch ausgeweitet werden.

© Perlentaucher Medien GmbH