Zagreb: Im Park einer psychiatrischen Klinik wird ein junger Mann tot aufgefunden - es ist kein Geringerer als der Vorsitzende einer rechtsextremen Jugendbewegung. Der Psychiatriepatient, den der Ermordete regelmäßig besucht hatte, bildet sich ein, der Pudel von Ante Pavelic zu sein, dem Gründer der kroatischen Ustascha-Bewegung.Zusammen mit seinem Kollegen Marko Ancic schlittert Inspektor Branko Rakitic durch die Ermittlungen in einen verstörenden Mikrokosmos, der bis in die höchsten politischen Kreise reicht. Er deckt Beziehungen zwischen Politik und Medien auf, blickt in menschliche…mehr
Zagreb: Im Park einer psychiatrischen Klinik wird ein junger Mann tot aufgefunden - es ist kein Geringerer als der Vorsitzende einer rechtsextremen Jugendbewegung. Der Psychiatriepatient, den der Ermordete regelmäßig besucht hatte, bildet sich ein, der Pudel von Ante Pavelic zu sein, dem Gründer der kroatischen Ustascha-Bewegung.Zusammen mit seinem Kollegen Marko Ancic schlittert Inspektor Branko Rakitic durch die Ermittlungen in einen verstörenden Mikrokosmos, der bis in die höchsten politischen Kreise reicht. Er deckt Beziehungen zwischen Politik und Medien auf, blickt in menschliche Abgründe und muss literarischen Hinweisen nachgehen, um den Fall zu lösen.
Edo Popovi¿, geboren 1957, lebt in Zagreb. Er war Mitbegründer von Quorum, einer der einflussreichsten Underground-Literaturzeitschriften des ehemaligen Jugoslawiens, sein erster Roman "Ponöni boogie" ("Mitternachtsboogie" 1987) wurde zum Kultbuch seiner Generation. 1991-1995 war Edo Popovi¿ einer der bekanntesten Kriegsberichterstatter Kroatiens, anschließend veröffentlichte er mehrere Romane und Erzählbände. Edo Popovi¿ gilt als Kroatiens Stimme der gesellschaftlichen Transformation nach der Wende. Mascha Dabi¿, geboren in Sarajevo, Studium der Translationswissenschaft (Englisch und Russisch) in Innsbruck, Wien, Edinburgh und St. Petersburg. Sie übersetzt Literatur aus dem Balkanraum, lehrt Russisch- Dolmetschen und Übersetzen an der Uni Wien. Mit ihrem Debütroman "Reibungsverluste" landete sie auf der Shortlist Debüt des Österreichischen Buchpreises 2017. Für Voland & Quist übersetzte sie bereits "Das Leben: es lebe!" von Edo Popovi¿.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Edo Popovic ist für den Rezensenten Roland Zschächner einer der profiliertesten Autoren Kroatiens. In diesem neuen Roman nimmt er nun die Gesellschaft des Landes satirisch aufs Korn: In einer Psychiatrie wird Stjepan Starman umgebracht, Jugendvorsitzender einer nationalistischen Partei, erzählt der Kritiker. Popovic stellt dabei Fragen über die Grenzen, die manchmal recht willkürlich zwischen den "Normalen" und den "Verrückten" gezogen werden, aber auch zu der Korruption, die in der Klinik ebenso vorherrscht wie in der Regierung. Das entwickelt sich für den Kritiker vor allem über die pointierten Dialoge. Dass die Figuren manchmal nicht allzu tiefenscharf angelegt sind, kann er verschmerzen bei all dem, was er hier auch zur wechselhaften kroatischen Geschichte im Roman lesen kann.