»Ein paar Geliebte hatte ich, die wie Teeschalen waren, in die ich mich jeden Abend vertiefen wollte.« Die das sagt, ist nicht die Sorte Mensch, sich von Rührung beeindrucken zu lassen. Aber der traurige Student im Pierrotkostüm fällt ihr auf. Und als er eines Abends auf der Treppe vor ihr sitzt, nimmt sie ihn mit.Der Hof einer japanischen Universität, ein abgelegenes Dorf in der Ukraine, Berliner Clubs, ein Bus, der sich seinen Weg durch die nächtliche algerische Wüste sucht - das sind nur ein paar der Orte, an denen die Helden dieser Erzählungen unterwegs sind, immer in den einen oder anderen Anblick versunken, immer bereit, vor der Liebe die Flucht zu ergreifen, um der Schönheit selbst ins Gesicht zu sehen.Schwungvoll spannt Ann Cotten einen schillernden Fächer auf - aquarellierte Seegurken auf der einen Seite, auf der anderen Menschen in Liebeswirren. Die Wendigkeit ihrer Lyrik findet sich auch in diesen Erzählungen: Sie sind verspielt und zynisch, offenherzig und doch unwiderstehlich.
»… denn genau darum geht's: dass Denken Zärtlichkeit ist.«
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Lothar Müller freut sich, dass mit "Der schaudernde Fächer" nun ein neuer Erzählband der in Iowa geborenen und auf Deutsch publizierenden Schriftstellerin Ann Cotten erschienen ist. Schon seit ihrem Debütwerk schätzt der Kritiker die Autorin für ihr kunstvolles Spiel mit der Sprache, deren Sinnlichkeit sich ganz auf ihn überträgt. Und so taumelt Müller fasziniert durch die "galoppierende Metaphernflucht", durch Berlin und Japan und liest in dem lebhaften Dreieck aus Lyrik, Essay und Prosa von Reiseerfahrungen, Geschlechtsumwandlungen und der oft "komisch-ernsten" Sexualität junger Männer und Frauen. Cotten gelinge es eine Form des Erzählens zu finden, die sich dem Unvorhersehbaren des Lebens auf wunderbare Weise anpasse, lobt der eingenommene Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In ihrer Prosa ... sucht Ann Cotten nach einer Erzählform, die es mit dem Sprunghaften des Lebens aufnehmen kann und eine Sinnlichkeit entfaltet, deren Kern die Sprachlust ist.« Lothar Müller Süddeutsche Zeitung 20131214







