Düster wie Bram Stoker, feministisch wie Margaret Atwood: Der neue Roman von einer der bedeutendsten amerikanischen Autorinnen der Gegenwart
Pennsylvania, Anfang des 19. Jahrhunderts. Dr. Silas Weir ist ein junger Arzt aus gutem Hause, doch ohne Charisma und Talent. Beim Anblick von Blut wird er ohnmächtig, Frauenkörper stoßen ihn ab. Um seinen strengen Vater zu beeindrucken, versucht er, auf unorthodoxe Weise als Chirurg voranzukommen, was ihn gesellschaftlich isoliert. Dann wird er durch eine Aneinanderreihung von Zufällen Direktor der Staatlichen Heilanstalt für weibliche Geisteskranke in New Jersey. Hier beginnt Weir, vorgeblich im Dienste des medizinischen Fortschritts, Experimente an den meist schwarzen und irischen Insassinnen durchzuführen. Bald gilt er als führender, wenn auch berüchtigter Experte für Gynäkologie und Psychiatrie. Bis eine junge Dienstmagd zu seiner Obsession, seinem wichtigsten Versuchsobjekt und schließlich zu seinem Verhängnis wird.
»Oates' Anklage gegen die physische und psychische Behandlung von Frauen durch das medizinische Establishment ist eine fesselnde, anspruchsvolle Lektüre.« Publishers Weekly
Pennsylvania, Anfang des 19. Jahrhunderts. Dr. Silas Weir ist ein junger Arzt aus gutem Hause, doch ohne Charisma und Talent. Beim Anblick von Blut wird er ohnmächtig, Frauenkörper stoßen ihn ab. Um seinen strengen Vater zu beeindrucken, versucht er, auf unorthodoxe Weise als Chirurg voranzukommen, was ihn gesellschaftlich isoliert. Dann wird er durch eine Aneinanderreihung von Zufällen Direktor der Staatlichen Heilanstalt für weibliche Geisteskranke in New Jersey. Hier beginnt Weir, vorgeblich im Dienste des medizinischen Fortschritts, Experimente an den meist schwarzen und irischen Insassinnen durchzuführen. Bald gilt er als führender, wenn auch berüchtigter Experte für Gynäkologie und Psychiatrie. Bis eine junge Dienstmagd zu seiner Obsession, seinem wichtigsten Versuchsobjekt und schließlich zu seinem Verhängnis wird.
»Oates' Anklage gegen die physische und psychische Behandlung von Frauen durch das medizinische Establishment ist eine fesselnde, anspruchsvolle Lektüre.« Publishers Weekly
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Antea Obinja zeigt sich tief beeindruckt von Joyce Carol Oates' feministischer Neuinterpretation der amerikanischen Medizingeschichte. In "Der Schlächter" entsteht das zwiespältige Porträt des Arztes Silas Weir - kein Sadist, aber "autoritätshörig" und unfähig, seine Zeit und das, was in ihr normal zu sein scheint, zu hinterfragen, lesen wir. Die Schrecken, die er im Namen der Wissenschaft verübt, sind real: Oates verbindet dokumentierte medizinische Gewalt an versklavten Frauen mit literarischer Gestaltungskraft, so Obinja. Weirs "angeekelter Blick" auf den weiblichen Körper, seine Experimente ohne Betäubung und die "Hölle" der Klinik in Trenton sind für die Rezensentin nur schwer zu ertragen. Die Handlung, angelegt als postume Autobiografie, wird durch Berichte dreier Frauen ergänzt. Besonders die Figur der Birgit, inspiriert von der realen Person Anarcha, die 30 Operationen über sich ergehen lassen musste, stehe für das Leiden und den Mut der Betroffenen. Oates gelinge es, so Obinja, den "Stummen" eine Stimme zu geben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der Roman, der auf Tatsachen beruht, ist ein, ja, gewaltiger feministischer Schocker.« Focus