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Die Grundlagen des Erinnerns Das Gedächtnis trügt. Erinnern und Vergessen sind grundlegende Prozesse menschlichen Lebens. Sie sind damit zugleich entscheidende, bisher aber kaum beachtete Faktoren für das Zustandekommen der Mehrzahl historischer Quellen. Johannes Fried konfrontiert deshalb die Ergebnisse der modernen Gedächtnis- und Hirnforschung mit ausgewählten Beispielen aus der Geschichte, um den Schleier der Erinnerung zu lüften.

Produktbeschreibung
Die Grundlagen des Erinnerns Das Gedächtnis trügt. Erinnern und Vergessen sind grundlegende Prozesse menschlichen Lebens. Sie sind damit zugleich entscheidende, bisher aber kaum beachtete Faktoren für das Zustandekommen der Mehrzahl historischer Quellen. Johannes Fried konfrontiert deshalb die Ergebnisse der modernen Gedächtnis- und Hirnforschung mit ausgewählten Beispielen aus der Geschichte, um den Schleier der Erinnerung zu lüften.
Autorenporträt
Johannes Fried ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt. Er war von 1996 bis 2000 Vorsitzender des Verbandes der Historiker Deutschlands. 1995 erhielt er für sein Werk "Der Weg ins Mittelalter" den Preis des Historischen Kollegs.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Beeindruckt zeigt sich Michael Hagner von Johannes Frieds Studie "Grundzüge einer historischen Memorik", in der er die notorisch unsichere Situation der Überlieferungen grundsätzlichen gedächtniskritischen Überlegungen unterwirft. In "minutiös ausgefeilten Analysen" verdeutliche Fried, den der Rezensent als ausgewiesenen Spezialisten für das Frühmittelalter schätzt, die konstruktive Verformungsarbeit des Gedächtnisses. Demnach irrten auch seriöse Mediävisten, wenn sie von der Glaubwürdigkeit und Invarianz des Gedächtnisses, das den erzählenden Quellen zugrunde liege, ausgingen. Insofern sieht Hagner in Frieds Buch auch einen überzeugenden methodenkritischen Leitfaden für Historiker. Der Anspruch des Autors sei jedoch ambitionierter. Es gehe ihm um eine "neurokulturell orientierte Memorik", die einen gleichberechtigten methodischen Zugang neben Geistes-, Sozial- oder Kulturgeschichte zur Erforschung der Vergangenheit bilden soll. "Geschichte soll um Gedächtniskritik bereichert werden, die sich ihre Axiome aus den kognitiven Neurowissenschaften ausborgt, um zu zeigen, dass naive Realitätsgläubigkeit und die Annahme stabiler Gedächtnistraditionen keine guten Ratgeber für Kulturwissenschaftler sind", erklärt Hagner. Dass Fried als Kulturwissenschaftler die Neuro- und Kognitionswissenschaften einbezieht, findet der Rezensent "durchaus erfreulich". Für "fraglich" hält er allerdings, ob man den aktuellen Forschungen dieser Wissenschaften mehr vertrauen sollte, als es diese selbst tun. Nichtsdestoweniger zollt er dem Autor seine Anerkennung dafür, dass er einen "großen Wurf" gewagt habe, auch wenn unklar sei, wo der Ball landen werde.

© Perlentaucher Medien GmbH
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