Bologna 1944: Commissario De Luca muss Mordfälle für rivalisierende Auftraggeber lösen. Ein schier aussichtsloses Unterfangen.Die besetzte Stadt im Klammergriff der Eiseskälte und ausgeblutet von den Bombenangriffen. Wehrmacht und SS werden flankiert von Mussolinis "Schwarzen Brigaden", die äußerst grausam auf Partisanenaktionen reagieren. De Luca ist jetzt Teil der politischen Polizei und steht damit an der Seite der Folterer. Als in der Sperrzone im Zentrum drei Leichen gefunden werden, soll er für drei Auftraggeber ermitteln: für die Faschisten, die Nazis und die Kollegen des geheimen…mehr
Bologna 1944: Commissario De Luca muss Mordfälle für rivalisierende Auftraggeber lösen. Ein schier aussichtsloses Unterfangen.Die besetzte Stadt im Klammergriff der Eiseskälte und ausgeblutet von den Bombenangriffen. Wehrmacht und SS werden flankiert von Mussolinis "Schwarzen Brigaden", die äußerst grausam auf Partisanenaktionen reagieren. De Luca ist jetzt Teil der politischen Polizei und steht damit an der Seite der Folterer. Als in der Sperrzone im Zentrum drei Leichen gefunden werden, soll er für drei Auftraggeber ermitteln: für die Faschisten, die Nazis und die Kollegen des geheimen "antifaschistischen Polizeipräsidiums" - ein führender Kopf des Widerstands wird nämlich zu Unrecht beschuldigt. De Luca wittert die Chance, seine Sünden zu sühnen.
Carlo Lucarelli, 1960 in Parma geboren, lebt bei Bologna. Er ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Journalist, Regisseur und Fernsehmoderator. International bekannt wurde er durch seine Kriminalromane, die in viele Sprachen übersetzt, mehrfach preisgekrönt und verfilmt wurden. Mitbegründer des "Gruppo 13" und Lehrer an der "Scuola Holden" für kreatives Schreiben. Auf Deutsch liegen zahlreiche Bände vor, zuletzt erschienen bei Folio: Bestie (2014), Italienische Intrige (2018) und Hundechristus (2020).
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Maria Wiesner liest mit großem Interesse in Carlo Lucarellis Kriminalroman "Der schwärzeste Winter". Der italienische Schriftsteller, der für seinen Grenzen auslotenden Schreibstil bekannt ist, erzählt darin vor dem Hintergrund des wachsenden Faschismus im Jahr 1944 in Italien in einem für ihn untypisch konventionellen, dreiteiligen Handlungsaufbau von Kommissar De Luca, der nach dem Fund von drei Leichen in Bologna für drei verschiedene Institutionen, der Präfektur, der Resistenza und den Deutschen für die Fallaufklärung beauftragt wird, erklärt Wiesner. Durch die vielen eingeworfenen Gedanken, Erinnerungen an Kriegsgräuel und Hinweise im Handlungsablauf werde man der Rezensentin zufolge als Leser*in kalkuliert verwirrt, sodass man beinahe in Versuchung gerate, sich selbst Notizen zum Geschehen anzufertigen. Man merke dem Autor sein Interesse für korrekte Details und historische Kriminalfälle jedenfalls an, schlussfolgert sie.