Winfried Kretschmann macht keinen Hehl daraus, dass ihn Hannah Arendt (1906-1975) seit langem inspiriert. Die deutsch-amerikanische Denkerin - zu Lebzeiten ebenso streitbar wie umstritten - gilt heute als moderne Klassikerin der politischen Philosophie. Mutig, leidenschaftlich und unkonventionell feiert sie die Einzigartigkeit jedes Menschen und plädiert für ein Miteinander der Verschiedenen, die gemeinsam ihre Welt gestalten. Ihr Credo: Der Sinn von Politik ist Freiheit. Damit ist Arendt Vordenkerin einer aktiven Bürgergesellschaft, in der gilt: Politik ist Sache von uns allen. Winfried Kretschmann erzählt, wie er als junger Mann Hannah Arendt entdeckte, wie ihr Politikverständnis seine Sicht auf die Welt veränderte und seither sein politisches Handeln prägt. Er macht die Leserinnen und Leser sehr persönlich mit der großen Denkerin vertraut, deren Lektüre sein Leben begleitet. Und er zeigt auf, wie uns Hannah Arendt in einer Zeit, in der alte Gewissheiten verloren gehen, Halt und Orientierung geben kann.				
				
				
			Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Teils mit Sympathie, teils skeptisch liest Rezensent Rüdiger Soldt Winfried Kretschmanns Buch. Der Baden-Württembergische Ministerpräsident widmet sich darin Soldt zufolge Hannah Arendt, deren Denken er sowohl als leitend für seine eigene intellektuelle Entwicklung darstellt als auch der Politik grundsätzlich als Leitbild anempfiehlt. Kretschmann entwickelt, lesen wir bei Soldt, Gedanken zu Arendts Ideen zu Pluralität, Natalität und anderem, das Politikkonzept, das dabei zum Vorschein kommt, ist nah an Habermas und setzt vor allem auf Bürgerbeteiligung statt Bürgerbelehrung. Soweit so gut, meint Soldt, dem sich das alles freilich oft zu vergangenheitsfixiert und zu sehr nach Politikerrede liest. Ob man mit idealistischer Arendt-Lektüre dem gegenwärtigen Rechtsruck beikommen kann? Soldt ist sich nach Lektüre des Buches da nicht so sicher. 
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"Kretschmanns Liebeserklärung an die Philosophin Hannah Arend verspricht Zuversicht in hoffnungslosen Zeiten." Stuttgarter Nachrichten, 29.9.2025







