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Zu Hause oder auf Reisen, Sarah Kirsch schrieb Tagebuch. Früh morgens, zwischen fünf und sechs, kocht sie sich »Koffie« und füllt ihre Kladden, berichtet Persönliches und Politisches, Triviales und Tragisches. Das Radio bringt die Nachrichten ins schleswig-holsteinische Idyll am Eiderdeich - in dem Kirsch seit 1983 mit Sohn, Partner, Hund, Katzen, Esel und einigen Schafen lebt - und veranlasst die Dichterin zu schonungslosen und besorgten Kommentaren. Sie hält fest, was in der Welt und in der Natur vor ihrem Fenster los ist: Frost im Frühling, grasende Ringeltauben, eilig fahrende Wolken bei…mehr

Produktbeschreibung
Zu Hause oder auf Reisen, Sarah Kirsch schrieb Tagebuch. Früh morgens, zwischen fünf und sechs, kocht sie sich »Koffie« und füllt ihre Kladden, berichtet Persönliches und Politisches, Triviales und Tragisches. Das Radio bringt die Nachrichten ins schleswig-holsteinische Idyll am Eiderdeich - in dem Kirsch seit 1983 mit Sohn, Partner, Hund, Katzen, Esel und einigen Schafen lebt - und veranlasst die Dichterin zu schonungslosen und besorgten Kommentaren. Sie hält fest, was in der Welt und in der Natur vor ihrem Fenster los ist: Frost im Frühling, grasende Ringeltauben, eilig fahrende Wolken bei Windstärke 6, Ausschreitungen in Rumänien, die Unabhängigkeitsbestrebungen Litauens, die Regierungsbildung in der DDR, das Fährunglück zwischen Dänemark und Norwegen. Misteldrosseln und Militärkolonnen - auch hier gilt, was Iris Radisch über Sarah Kirschs Wendetagebuch Ich will nicht mehr höflich sein schrieb: »steht das große Welttheater gleichrangig neben dem kleinen Provinztheater in Tielenhemme«.
Autorenporträt
Sarah Kirsch, geboren 1935 in Limlingerode im Südharz, studierte zunächst Biologie in Halle, dann Literatur in Leipzig. Seit 1968 lebte die Schriftstellerin in Ost-Berlin und ab 1977 im Westen der Stadt. 1983 zog sie in das alte Schulhaus eines Dorfs in Schleswig-Holstein. Bei Steidl erschienen ihre Bücher Nachtsonnen, Wasserbilder, Spreu, Islandhoch und Sommerhütchen. Sie starb 2013 in Heide.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensentin Iris Radisch ist schon längst süchtig nach den Tagebüchern Sarah Kirschs und hofft, dass nach dieser Ausgabe noch viele weitere aus dem Nachlass der Schriftstellerin veröffentlicht werden. Den unvergleichlichen "Mix aus Himmel, Sound und Stoizismus" findet sie auch hier in den Aufzeichnungen des Jahres 1990. Politisch geht es drunter und drüber, Kirsch ist eigentlich total genervt von der Politik und beschäftigt sich lieber mit ihrem Sohn, der Natur und ihrem Esel. Viel lieber wäre die Autorin "Vollzeit-Eremitin", so Radisch, das politische Schlamassel zwingt sie jedoch immer wieder, sich mit dem Weltgeschehen auseinanderzusetzen. Auch mit der Gelassenheit klappt es nicht so gut, vor allem, wenn sie ihre Kollegin Christa Wolf im Fernsehen über die DDR sprechen hört. Radisch wartet auf jeden Fall mit Spannung auf mehr von diesem Lesestoff.

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