Das Schtetl war "eine kleine Civitas Dei", wie Manès Sperber schrieb, ein untergegangenes Paradies, ein ausgelöschter Sehnsuchtsort. In den "Städtlein" Galiziens, Weißrußlands und der Ukraine lebten die Juden wie aus der Zeit gefallen: in bitterster Armut, größter Religiosität und in der Tradition der Vorfahren, aber ohne den Druck zur Assimiliation wie im übrigen Europa. Pogrome bedrohten das Schtetl schon im 19. Jahrhundert, doch erst die Nazis vernichteten im Zweiten Weltkrieg die Schtetl und ihre Einwohner.
Yehuda Bauer, der große Erforscher der Shoah, ruft uns die untergegangene Welt des jüdischen Lebens in Osteuropa in Erinnerung. Er erzählt ohne Verklärung von den Lebensumständen im Schtetl, von den sozialen Widersprüchen, den Schicksalen der einzelnen.
Anhand exemplarischer Betrachtungen einzelner Orte zeigt er die Umstände der Auslöschung nach dem Einmarsch der Deutschen. Er beschreibt die verzweifelten Rettungsversuche, die Flucht in die Wälder und den jüdischenWiderstand. Yehuda Bauer gibt Einblick in das jüdische Leben in Osteuropa vor und während der Shoah, er bewahrt die Welt des Schtelts vor dem Vergessen.
Yehuda Bauer, der große Erforscher der Shoah, ruft uns die untergegangene Welt des jüdischen Lebens in Osteuropa in Erinnerung. Er erzählt ohne Verklärung von den Lebensumständen im Schtetl, von den sozialen Widersprüchen, den Schicksalen der einzelnen.
Anhand exemplarischer Betrachtungen einzelner Orte zeigt er die Umstände der Auslöschung nach dem Einmarsch der Deutschen. Er beschreibt die verzweifelten Rettungsversuche, die Flucht in die Wälder und den jüdischenWiderstand. Yehuda Bauer gibt Einblick in das jüdische Leben in Osteuropa vor und während der Shoah, er bewahrt die Welt des Schtelts vor dem Vergessen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Sehr lesenswert findet Sabine Fröhlich diese Studie des israelischen Historikers Yehuda Bauer über die Auslöschung der jüdischen Gemeinden in den ostpolnischen Schtetln, in denen immerhin ein Drittel der polnischen Juden gelebt haben. Wie Fröhlich berichtet, schildert Bauer sehr überzeugend, wie die Schtetl in den damals polnischen Teilen der Ukraine und Weißrusslands schon durch die sowjetische Besatzung in ihrem Zusammenhalt so geschwächt wurden, dass sie der Vernichtung durch die dann einmarschierenden Deutschen wehrlos ausgesetzt waren. Widerstand war nicht mehr zu organisieren, lernt Fröhlich, und von den 1,3 Millionen Millionen Juden in den Kresy genannten Gebieten überlebten nur zwei Prozent. Dass Bauer die leuchtenden Ausnahmen von Selbstorganisation und Aufstand nur mit Zufall, Glück oder Charakter erklären kann, hält Fröhlich zwar für eine Schwäche des Buches, weist aber darauf hin, dass Bauer sich dessen selbst bewusst ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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