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In der ersten Szene in Rolf Hochhuths Doku-Drama "Der Stellvertreter" sucht der SS-Offizier Kurt Gerstein den päpstlichen Nuntius Cesare Orsenigo in Berlin auf, um ihn darüber zu informieren, dass "täglich mehr als zehntausend Juden ermordet, vergast" werden. Der Versuch misslingt. Nach dem Krieg schreibt er im sog. "Gerstein-Bericht" seine Erinnerungen aus der Zentrale des Massenmords nieder. Am 25. Juli 1945 wird er in seiner Gefängniszelle in Paris tot aufgefunden.Wer war dieser Mann, was hat ihn angetrieben? Bis heute bleiben trotz vieler Erklärungsversuche einige Rätsel ungelöst. Der…mehr

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Produktbeschreibung
In der ersten Szene in Rolf Hochhuths Doku-Drama "Der Stellvertreter" sucht der SS-Offizier Kurt Gerstein den päpstlichen Nuntius Cesare Orsenigo in Berlin auf, um ihn darüber zu informieren, dass "täglich mehr als zehntausend Juden ermordet, vergast" werden. Der Versuch misslingt. Nach dem Krieg schreibt er im sog. "Gerstein-Bericht" seine Erinnerungen aus der Zentrale des Massenmords nieder. Am 25. Juli 1945 wird er in seiner Gefängniszelle in Paris tot aufgefunden.Wer war dieser Mann, was hat ihn angetrieben? Bis heute bleiben trotz vieler Erklärungsversuche einige Rätsel ungelöst. Der Journalist Dieter Gräbner und der Historiker Stefan Weszkalnys haben Dokumente und Literatur studiert, sind neuen Fährten gefolgt. Sie haben mit Zeitzeugen gesprochen, die Gerstein noch kannten, sind Familiengeschichten nachgegangen und haben in verschiedenen Archiven speziell die saarländischen Jahre Gersteins unter die Lupe genommen, um dem Psychogramm neue Seiten hinzufügen zu können. Der Band dokumentiert zahlreiche Quellen zum ersten Mal. Viele Abbildungen, ein ausführlicher Lebenslauf und der "Gerstein-Bericht" im Original vervollständigen die lebendige Erzählung eines umstrittenen Lebens.
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Autorenporträt
Dieter Gräbner, Jahrgang 1939, ist Journalist und Autor. Er arbeitete als Reporter und Redakteur in verschiedenen Funktionen für namhafte Zeitungen und Magazine (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Abendpost/Nachtausgabe, Quick, Stern, Der Spiegel, Die Zeit, Allgemeine Jüdische Wochenzeitung u.a.m.). Von 1992 bis 2004 war er Leitender Redakteur und Ressortchef der Ausgabe Stadtverband Saarbrücken der Saarbrücker Zeitung, für die er auch heute noch als Serien-Autor und Kolumnist tätig ist. Er schrieb als Ghostwriter Reden und Beiträge für Politiker, Manager und internationale Künstler und entwickelte PR-Strategien für Verbände und Institutionen. Als Buchautor beschäftigte er sich vor allem mit zeitgeschichtlichen Themen. 2002 und 2003 wurde er mit dem Lokaljournalistenpreis der Konrad Adenauer Stiftung ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Berührt zeigt sich Rezensentin Ursula Frey von Dieter Gräbners und Stefan Weszkalnys Buch über den lange verkannten NS-Widerstandskämpfer Kurt Gerstein. Ausführlich berichtet sie über das widersprüchliche Leben des Bergbauingeneurs, der sich stark in der Jugendarbeit der evangelischen Kirche engagierte, das Nazi-Regime wiederholt öffentlich kritisierte, dafür im KZ Welzheim interniert wurde, aber nach seiner Entlassung dennoch der Waffen SS beitrat und dort zügig die Karriereleiter aufstieg. Dabei habe Gerstein immer wieder Mächtige auf den sich vor seinen Augen abspielenden Völkermord aufmerksam gemacht. Frey nennt unter anderem Kontakte nach Schweden, im Vatikan und zum holländischen Widerstand. Das Buch empfindet sie als sehr "intensiv", derart, dass man nach der Lektüre erst einmal einen gewissen Abstand gewinnen müsse. Gleichwohl scheint es ihr für die schwierige Thematik fast ein wenig zu routiniert geschrieben.

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