Im Jahr 1969 kurz vor der Mondlandung verschwindet in einer kleinen fränkischen Stadt die 15 jährige Ingrid. Während ihr Vater Dr. Braun scheinbar kein wirkliches Interesse daran hat die Ermittlungen des Kommissars zu unterstützen, ist seine Frau Emmi einfach nur verzweifelt, da sie von niemanden
Unterstützung bekommt und ihr Mann sich immer seltsamer verhält. Der 9 jährige Ferdi ist immer auf der…mehrIm Jahr 1969 kurz vor der Mondlandung verschwindet in einer kleinen fränkischen Stadt die 15 jährige Ingrid. Während ihr Vater Dr. Braun scheinbar kein wirkliches Interesse daran hat die Ermittlungen des Kommissars zu unterstützen, ist seine Frau Emmi einfach nur verzweifelt, da sie von niemanden Unterstützung bekommt und ihr Mann sich immer seltsamer verhält. Der 9 jährige Ferdi ist immer auf der Suche nach Abenteuern und da er sehr wissbegierig ist findet er immer wieder jemanden den er ausfragen kann wenn er etwas interessantes entdeckt. Viele Erzählungen aus der Vergangenheit wecken seine Neugierde und seine Streifzüge durchs Land lassen ihn Dinge entdecken, die auf ihn geheimnisvoll wirken ohne dass er dabei ahnt, dass er auf vergangene Geheimnisse aus dem Nationalsozialismus gestoßen ist.
Der Roman ,,Der unheilige Mond“ von Susanne Schulz ist ein Leseereignis der besonderen Art. Die Geschichte wird ruhig und unaufgeregt erzählt und trotzdem schafft es die Autorin so viele Gefühle und Emotionen zu erzeugen, dass man einfach darin gefangen ist.
Man spürt wie die Menschen, die schreckliches in den Kriegsjahren erlebt haben versuchen wollen diese Zeit hinter sich zu lassen. Sehr intensiv beschreibt sie dabei welchen Gefahren und Strapazen die Flüchtenden ausgesetzt waren und wie stark dabei der Zusammenhalt war und wie froh sie waren, dass es Menschen gegeben hat, die ihnen auf ihrem schweren Weg geholfen haben.
Erschütternd dabei und sehr bildhaft waren dabei die beschriebenen Experimente, die man im Namen der Wissenschaft an den Gefangenen durchgeführt hat.
Spannend dabei war, wie sich die Ereignisse aus der Vergangenheit sich bis in die Gegenwart gezogen haben. Die Charaktere der Protagonisten sind ebenfalls gut dargestellt, wo besonders der kleine Ferdi so herzlich rüber kommt wo man spürt, dass er trotz seiner Jugend ein gutes Gespür für andere Menschen hat. Seine Fragen sind oft so entzückend, dass man einfach schmunzeln muss wenn er nicht versteht warum die Erwachsenen Dinge sagen, die sie aber ganz anderes meinen.
Die Geschichte spielt in einer Zeit, wo die Autorin perfekt die Stimmung eingefangen hat, wo man auf der einen Seite spürt, dass viele noch die Nachwirkungen der Nachkriegszeit spüren, wo man gegenüber Fremden, wie den ,,Zigeunern“ noch sehr misstrauisch ist, wo es aber schon Menschen gibt, die nach vorne schauen wollen und die auch schon die Jugend mit ins Boot holen wollen, damit sie von der Vergangenheit lernen können und sich die schrecklichen Ereignisse nicht mehr wieder holen.
Es ist ein sehr intensiver Roman, wo man in viele berührende Geschichten eintauchen kann, wo man erschüttert ist, wie grausam Menschen sein können, aber auch wie selbstlos manche handeln, um anderen zu helfen. Ein überraschendes Ende bietet einen wundervollen Ausklang ,wo so manchen Protagonisten auf eine besondere Art und Weise doch noch zu ihrem Glück verholfen wird.