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Eine bissige, kühne Satire über eine Gesellschaft, die ihre ethnische Spaltung noch lange nicht hinter sich gelassen hat.
Dickens, ein Vorort von Los Angeles, ist der Schandfleck der amerikanischen Westküste: verarmt, verroht, verloren. Zugleich ist es der ganze Stolz seiner schwarzen Einwohner, eine Bastion gegen die weiße Vorherrschaft. Hier zieht der Erzähler von "Der Verräter" friedlich Wassermelonen und Marihuana. Doch als sein bürgerrechtsbewegter Vater durch Polizeigewalt stirbt und die Gentrifizierung den gesamten Vorort auszuradieren droht, wird er unversehens zum Anführer einer…mehr

Produktbeschreibung
Eine bissige, kühne Satire über eine Gesellschaft, die ihre ethnische Spaltung noch lange nicht hinter sich gelassen hat.

Dickens, ein Vorort von Los Angeles, ist der Schandfleck der amerikanischen Westküste: verarmt, verroht, verloren. Zugleich ist es der ganze Stolz seiner schwarzen Einwohner, eine Bastion gegen die weiße Vorherrschaft. Hier zieht der Erzähler von "Der Verräter" friedlich Wassermelonen und Marihuana. Doch als sein bürgerrechtsbewegter Vater durch Polizeigewalt stirbt und die Gentrifizierung den gesamten Vorort auszuradieren droht, wird er unversehens zum Anführer einer neuen Bewegung: Mit seinem Kompagnon Hominy, alternder Leinwandheld aus "Die kleinen Strolche", führt er Sklaverei und Rassentrennung wieder ein ...
Autorenporträt
PAUL BEATTY, 1962 geboren, zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Autoren der Gegenwart. Begonnen hat er als Lyriker, schnell avancierte er zum Star der New Yorker Slam-Poetry-Szene. Seine Romane haben in den USA Kultstatus. Für »Der Verräter« wurde Beatty mit dem National Book Critics Circle Award sowie - als erster Amerikaner - mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet. Paul Beatty lebt in New York.

Henning Ahrens, geb. 1964, lebt als Schriftsteller und Übersetzer in der niedersächsischen Provinz. Für seinen Lyrikband "Lieblied was kommt" (1998) erhielt er einen der Wolfgang-Weyrauch-Förderpreise beim Literarischen März 1999 sowie den Pro Litteris-Preis 1999 der Märkischen Kulturkonferenz und den Hebbel-Preis (2001). Er übersetzte u.a. J. C. Powys, Jonathan Safran Foer, Jonathan Coe und Hugo Hamilton. Zuletzt erschien sein Lyrikband "Kein Schlaf in Sicht" und der Roman "Tiertage".
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Ein über 30 Seiten langer Monolog reißt den Leser mit in diese bitterböse Satire, für die Paul Beatty 2016 den Man Booker Prize bekommen hat. Sein vornamenloser schwarzer Ich-Erzähler steht vor dem Obersten Gerichtshof der USA, erwartet seinen Prozess und raucht erst einmal das von ihm angebaute Marihuana. Vorgeworfen wird ihm etwas, was er tatsächlich getan hat: Er hat in dem Stadtteil Dickens in Los Angeles Sklaverei und Rassentrennung wieder eingeführt. Dennoch hält er sich für nicht schuldig. Schließlich hat die formale Abschaffung niemals funktioniert. In einer Verbindung aus komischer Überspitzung und schmerzhafter Gesellschaftsanalyse lässt Beatty einen Erzähler auf uns los, der als Kind von seinem Vater für Experimente missbraucht wurde, die sich um schwarze Identität und Rassismus drehten, und sich nach dessen Tod daran macht, die Bürgerrechte wieder auszuhebeln. Dabei hinterfragt Beatty sämtliche Aspekte von Rassismus, er arbeitet mit Sprache und Rhythmus, mit tatsächlichen und fiktiven Verweisen und entfacht einen verwegenen Strom aus messerscharfen Analysen und vernebelten Witzen. Manches ist außerhalb der USA nicht leicht zu entschlüsseln. Aber am Ende dieses mutigen und hochkomischen Romans sieht man die Welt mit anderen Augen.

© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)
»Mit 'Der Verräter' hat Beatty nicht nur einen anmaßenden, überdrehten, unerschrockenen Roman geschrieben. Sondern einen Weckruf.« Dennis Pohl / SPIEGEL ONLINE