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Was haben Miranda July, Markus Werner und Wilhelm Genazino gemeinsam? Lesen Sie dieses Buch und Sie wissen es. Maria hat Zeit. So sitzt sie tagsüber oft auf einer Bank am Platz vor der Kirche, beobachtet das Treiben dort, ein Kommen und Gehen, Leute, die Ziele haben und wenig Zeit. Die arbeitslose Textilfachverkäuferin kennt sich mit Stoffen aus, weiß, was zueinander passt, was Schwächen kaschiert und Vorzüge betont. In ihrem Fall ist das schwieriger: Welcher Vorzug macht ihr Alter vergessen für einen Markt, der sie nicht braucht? Alt ist sie nicht, aber ihr Leben läuft trotzdem rückwärts, an…mehr

Produktbeschreibung
Was haben Miranda July, Markus Werner und Wilhelm Genazino gemeinsam? Lesen Sie dieses Buch und Sie wissen es.
Maria hat Zeit. So sitzt sie tagsüber oft auf einer Bank am Platz vor der Kirche, beobachtet das Treiben dort, ein Kommen und Gehen, Leute, die Ziele haben und wenig Zeit. Die arbeitslose Textilfachverkäuferin kennt sich mit Stoffen aus, weiß, was zueinander passt, was Schwächen kaschiert und Vorzüge betont. In ihrem Fall ist das schwieriger: Welcher Vorzug macht ihr Alter vergessen für einen Markt, der sie nicht braucht? Alt ist sie nicht, aber ihr Leben läuft trotzdem rückwärts, an seinen Möglichkeiten, Träumen und Unfällen vorbei: Otto, den sie im Gemüsefach vergisst, Walter, den Elvis-Imitator von der traurigen Gestalt, der sie zur Witwe macht, Eduard, der mit einer anderen aus der Stadt zurückkehrt, ihre kleinere Schwester, die sosehr Mutter ist, dass sie Maria wie ein Kind behandelt. In solchen Geschichten um solche Menschen, liebenswert in ihrer skurrilen Versponnenheit, entwirft Anna Weidenholzer ein Bild von einer Frau am Rande der Gesellschaft. Und das ist immer noch mitten im Leben.
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Autorenporträt
Anna Weidenholzer, geboren 1984 in Linz, lebt in Wien. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaftin Wien und Wroclaw, Polen. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien, zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Alfred-Gesswein-Preis 2009, Aufenthaltsstipendium Schloss Wiepersdorf 2011, Staatsstipendium für Literatur 2011/2012. Mit ihrem ersten Buch, "Der Platz des Hundes" (2010), war sie 2011 für das Europäische Festival des Debutromans in Kiel nominiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Sabine Vogels Rezension zu Anna Weidenholzers Roman "Der Winter tut den Fischen gut" wird selbst zu einem Stück Literatur, wenn sie den nüchternen Stil, in dem die junge Autorin vom trüben Alltag der arbeitslosen und menschenscheuen Maria erzählt, in ihrer Besprechung aufnimmt. Hauptsatz an Hauptsatz reihend, fasst Vogel den Inhalt zusammen: Sinnbildlich für ihre Trostlosigkeit, umgibt sich Maria mit lauter Toten und Schatten, wie der Asche ihres Hundes Berti, der Erinnerung an ihren verstorbenen Mann Walter und dem toten Frosch Otto, der erfroren war, nachdem sie ihn fürsorglich für den Winterschlaf in den Kühlschrank gelegt hatte. Trotz der "hoffnungslos depressiven Geschichte", überträgt Vogel damit eine Situationskomik, die entsteht, wenn sich durch die Weltabgeschiedenheit die Prioritäten des Alltags verschieben. Absolut lesenswert findet sie den Roman, der verdrängte Schicksale von Menschen, die "der Welt verloren gegangen" sind, zurück ins Bewusstsein holt.

© Perlentaucher Medien GmbH