Was heißt es, eine Frau oder ein Mann, schwarz oder weiß zu sein? Hierauf geben feministische und antirassistische Theorien scheinbar widerstreitende Antworten: Während die einen diese Kategorien als sozial konstruiert begreifen, sofern unter sie zu fallen bedeutet, in bestimmten sozialen Beziehungen der Unterordnung zu stehen, denken andere sie als objektiv, sofern unter sie zu fallen für Menschen reale Konsequenzen zeitigt, denen sie sich schwer entziehen können. In dieser Sammlung bahnbrechender Aufsätze entwickelt die Philosophin Sally Haslanger eine sozialkonstruktionistische Theorie sozialer Arten, die diesen beiden Erfordernissen gleichermaßen Rechnung trägt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Martin Hartmann liest die Aufsätze der Philosophin Sally Haslanger über Gendern und Rassismus und Ideologien mit großem Interessen. Anregend scheint ihm, wie Haslanger ihre Fragestellungen entwickelt, so etwa über ein Gespräch mit der eigenen Tochter über bauchfreie Tops. Der feministische Ansatz Haslangers steht laut Hartmann im Dienst der praktischen Überwindung sozialer Ungerechtigkeit, wobei sich die Autorin nicht mit der Ersetzung alter Begrifflichkeiten zufrieden gibt, sondern auf eine Veränderung unseres Verstehens abzielt, wie Hartmann erkennt. Die chronologische geordneten Aufsätze im Band lassen den Rezensenten am Erkenntnisprozess der Autorin teilhaben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Wer sich ... durch die gegenwärtige Debatte um Wahrheit, Relativismus und Identitätspolitik nicht blind prügeln will wie durch einen stumpfen Kulturkampf, der kommt an ihrem Werk nicht vorbei.« Lars Weisbrod DIE ZEIT 20220120







