Die Liebe ist wie ein Wein. Sie will atmen können; manchmal zögerlich, wie es ein Weißwein wohl eher begehret, manchmal unaufhörlich wie der ein oder andere Vertreter seines rötlichen Pendants. Allzu gern verzehrt sie sich danach, ihr liebliches Bouquet zu entfalten, dabei zaghaft und furchtlos zugleich des Mundes Lippen mit einem Film von unvergesslicher, süßlicher Note zu versehen und schlussendlich den Rachen, den Hals und all das innere, vom Herzen getragene Konglomerat an Empfindungen in ein wohltemperiertes Chaos zu stürzen, das daraufhin damit beginnet, das Atmen durch seine…mehr
Die Liebe ist wie ein Wein. Sie will atmen können; manchmal zögerlich, wie es ein Weißwein wohl eher begehret, manchmal unaufhörlich wie der ein oder andere Vertreter seines rötlichen Pendants. Allzu gern verzehrt sie sich danach, ihr liebliches Bouquet zu entfalten, dabei zaghaft und furchtlos zugleich des Mundes Lippen mit einem Film von unvergesslicher, süßlicher Note zu versehen und schlussendlich den Rachen, den Hals und all das innere, vom Herzen getragene Konglomerat an Empfindungen in ein wohltemperiertes Chaos zu stürzen, das daraufhin damit beginnet, das Atmen durch seine unentwegten, erhebenden Gefühlsregungen immer mehr zu erschweren. Doch bleibet sie zu lange unberührt und unerfüllt, die Liebe, nach welcher sich der Sehnsucht Hand einer einsamen Seele unweigerlich strecket, gewinnt sie mit fortlaufender Zeit immer mehr an fadem Beigeschmack und kippt irgendwann, wird für immer und ewig im irreversiblen Maße ungenießbar.
Ich atme ein, halte den Atem an, lasse meinen schlotternden Finger in seiner Scheuheit einen sanften Druck ausüben, um den Moment zu fassen und ihn zu konservieren. Unversehens wird mir jedoch gewahr, dass bereits beim Betätigen des Auslösers jener Moment, den ich festzuhalten versuche, unwiderruflich zur Vergangenheit wird und dass sein Ich sich in einem bildlichen Nachhall seines Selbst verflüchtigt. Das was bleibt, ist nicht mehr als ein Echo, ein Echo des Augenblickes; eine Essenz der Vergänglichkeit, in welcher ich auszuatmen vergesse. Nur, ich muss weiter atmen. Ich muss auf die Suche gehen; auf die Suche nach dem Sauerstoff des Fühlens. Aus diesem Grund lege ich meine Kamera zur Seite, greife zu meinem Füllfederhalter und manifestiere den Ausdruck des Augenblickes in mannigfaltige Zeilen und in all dem, was auch noch zwischen ihnen liegt. Ich gestalte mir mein (lyrisches) Zuhause; meinen Tränenpalast. In diesem finde ich meine Hoffnung und meinen Trost. Hier bin ich frei. Ich spüre die Freiheit, davon zu erzählen, wie ich mich in meinem eigenen Herzen verlaufe, wie ich gelegentlich strauchle, stürze, wieder aufstehe und mich darauffolgend von den eigenen Gedanken zum Tanzen verleiten lasse. Ich lebe noch. Ja... Ich lebe noch. Ich heiße Jens Knospe; geboren in Dresden, Jahrgang 1987. Ich schreibe, um zu fühlen und ich fühle, um zu schreiben.
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