Sieben Jahre nach ihrer Einführung ist die sogenannte neue Rechtschreibung wieder in die öffentliche Diskussion geraten. Hat sie ihre Versprechungen eingehalten, ist die geschriebene deutsche Sprache einheitlicher und einfacher geworden? Die Wirklichkeit zeigt ein anderes Bild: Wo die Reform umgesetzt wird, herrscht große Unsicherheit. In Büchern, in der Presse und in den Schulen wird heute ein uneinheitliches und nicht allein orthographisch und grammatikalisch fehlerhaftes, sondern auch unästhetisches und holpriges Deutsch geschrieben.
Um den schlimmsten Auswüchsen Einhalt zu gebieten, legte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung im März 2003 einen Kompromißvorschlag zur Neuregelung der Rechtschreibung vor. Dieser versteht sich aber selbst nur als "zweitbeste Lösung" gegenüber der bewährten deutschen Orthographie, bei der sprachbewußte Verlage und Autoren bis heute geblieben sind und auch in Zukunft bleiben wollen. Ist die zweitbeste Rechtschreibung für die Sprache der "Dichter und Denker" gut genug?
Dieses Buch zieht eine vorläufige Schadensbilanz. Über Gegenwart und Zukunft der deutschen Sprache äußern sich die Schriftsteller Reiner Kunze, Herbert Rosendorfer und Albert von Schirnding, der Journalist Hans Krieger, der Linguist und Lyriker Peter Horst Neumann und der Gymnasiallehrer Wolfgang Illauer.
Um den schlimmsten Auswüchsen Einhalt zu gebieten, legte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung im März 2003 einen Kompromißvorschlag zur Neuregelung der Rechtschreibung vor. Dieser versteht sich aber selbst nur als "zweitbeste Lösung" gegenüber der bewährten deutschen Orthographie, bei der sprachbewußte Verlage und Autoren bis heute geblieben sind und auch in Zukunft bleiben wollen. Ist die zweitbeste Rechtschreibung für die Sprache der "Dichter und Denker" gut genug?
Dieses Buch zieht eine vorläufige Schadensbilanz. Über Gegenwart und Zukunft der deutschen Sprache äußern sich die Schriftsteller Reiner Kunze, Herbert Rosendorfer und Albert von Schirnding, der Journalist Hans Krieger, der Linguist und Lyriker Peter Horst Neumann und der Gymnasiallehrer Wolfgang Illauer.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Bayrische Akademie der Schönen Künste ist nach wie vor ein vehementer Gegner der Rechtschreibreform und lässt offensichtlich nichts unversucht, die Kulturbürokraten zur Rücknahme der Reform zu bewegen. Der von ihr herausgegebene Band zu diesem Thema ist wohl auch als ein solcher Versuch zu werten, denn in ihm findet man, wie Rezensent Joachim Güntner feststellt, kein einziges Argument zugunsten der Reform. Vielmehr komme hier beispielsweise der aus der DDR stammende Schriftsteller Rainer Kunze zu Wort, den die von oben verordnete Reform an die Bevormundungspraxis der SED erinnert, oder auch ein Gymnasiallehrer, der die Vereinfachung der deutschen Orthographie durch die Reform in Frage stellt und von neuen Fehlerquellen, mit denen Schüler sich nun herumplagen müssen, berichtet. Das Buch ist einseitig, aber auch amüsant, stellt Güntner fest. Dass es zur Rücknahme der Reform bewegen könnte, bezweifelt er jedoch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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