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Die Aufnahme Tausender »Fremder« im Sommer 2015 wurde medial euphorisiert als »deutsches Wunder« beschrieben. Die Geflüchteten selbst tauchten in dieser Perspektive kaum auf. Dem Narrativ der »Willkommenskultur« folgte ein Wechselbad der Diskurse hin zum drohenden Staatsversagen, der Belastungsgrenze oder sexueller Übergriffe. Dabei ging es primär um die Befindlichkeit der Nation und der »Flüchtling« wurde zum Verursacher nationaler Bedrängnisse. Uwe Becker analysiert diese Diskurse und zeichnet nach, welche Narrative sich im »langen Sommer der Flucht« aufgebaut haben. Dabei zeigt er auf, wie…mehr

Produktbeschreibung
Die Aufnahme Tausender »Fremder« im Sommer 2015 wurde medial euphorisiert als »deutsches Wunder« beschrieben. Die Geflüchteten selbst tauchten in dieser Perspektive kaum auf. Dem Narrativ der »Willkommenskultur« folgte ein Wechselbad der Diskurse hin zum drohenden Staatsversagen, der Belastungsgrenze oder sexueller Übergriffe. Dabei ging es primär um die Befindlichkeit der Nation und der »Flüchtling« wurde zum Verursacher nationaler Bedrängnisse. Uwe Becker analysiert diese Diskurse und zeichnet nach, welche Narrative sich im »langen Sommer der Flucht« aufgebaut haben. Dabei zeigt er auf, wie sie im kollektiven Gedächtnis ruhen, jederzeit aktivierbar sind und bis heute eine restriktive Flüchtlingspolitik legitimieren.

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Autorenporträt
Uwe Becker ist Professor für Sozialethik, designierter Präsident der Evangelischen Hochschule Darmstadt und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik. Er publiziert zu Themen gesellschaftlicher Exklusion u.a. in der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Rundschau und der ZEIT.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Lukas Fuhr liest die Analyse zum deutschen Flüchtlingsdiskurs des Sozialethikers Uwe Becker mit Aufmerksamkeit. Er folgt dem Autor bei seiner genauen Untersuchung von rund zweihundert Texten aus der "Zeit". Lehrreich scheint ihm, dass der Autor aufzeigt, was und nicht zuletzt wie berichtet wird, welche Verwandlung der Begriff "Flüchtlingskrise" durchmacht, und wie sich der Diskurs 2015 chronologisch entfaltet. Wenn sich Becker der Gleichzeitigkeit von Willkommenskultur und Brandanschlägen widmet, lernt der Rezensent, dass zwischen beiden Ereignissen eine strukturelle Ähnlichkeit besteht. Medienkritisch bietet der Autor laut Fuhr eine grundsätzliche Betrachtung des "wahrheitsorientierten Darstellungsjournalismus".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein wichtiges und unbedingt lesenswertes Buch, das den Blick schärft und ermutigt, scheinbar plausiblen, aber oft nur konstruierten Behauptungen nicht vorschnell Glauben zu schenken, sondern sie in Frage zu stellen und wo es Not tut deutlich zu widersprechen.«

Beate Sträter, www.interkulturellewoche.de, 3 (2023) 20230306