Penisbilder haben eine lange Geschichte, durch die Digitalisierung aber hat ihre Produktion und Verbreitung enorm zugenommen. Fast jede zweite Frau im Alter zwischen 16 und 24 Jahren hat online schon einmal ungefragt ein Nacktfoto erhalten - oft wird dies als übergriffig und beschämend erlebt.Sarah Koldehoffs Essay zeigt eindrücklich, wie Dick Pics als Zeichen männlicher Dominanz in der digitalen Sphäre wirken, warum sie so viel häufiger sind als Pussy Pics - und diskutiert, wie unfreiwillige Empfängerinnen mit ihnen umgehen können.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Bücher die Halt geben", hat die Zeit ihre Herbst-Beilage betitelt - und man fragt sich schon, wie es dieses Buch in die Auswahl geschafft hat: Fast jede zweite Frau zwischen 16 und 24 hat bereits ein sogenanntes Dick Pic erhalten, also das Bild eines erigierten Gliedes, informiert uns Rezensent Claas Oberstadt. Die Leserschaft für diesen Essay der Journalistin Sarah Koldehoff ist also da, fährt der Kritiker fort. Treffend findet er, wenn Koldehoff mit dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu von "symbolischer Gewalt" spricht, die sich auf die Opfer legt, gleichwohl vermisst er eine weitere kulturhistorische Einordnung. Interessiert liest er den kurzen Penis-Darstellungsüberblick, den er von der Autorin bekommt, vor allem aber lobt er, wie Koldehoff das "schiefe" Männlichkeitsbild in der Popkultur aufspießt. Auch Männern, die ungefragt Dick Pics verschicken, empfiehlt er den Essay: Vielleicht lernen sie dann, was sie Frauen damit zumuten, meint er etwas naiv.
© Perlentaucher Medien GmbH
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