Hier sind sie, die - exakt - fünfundachtzig Krawattenbindetechniken, über die die Presse weltweit berichtet hat. Erstmals präsentieren die Entdecker die Ergebnisse ihrer aufwendigen Experimente mitsamt leicht nachvollziehbaren Anleitungen und fachmännischer Beratung in diesem liebevoll gestalteten Buch. Vom sportlichen Nicky bis zum festlichen Balthus - die Schlipsknotenrevolution hat begonnen.
Von Knoten und Schlingen
Frank Sinatra bevorzugte einen Windsor, Joseph Conrad präferierte den Prince-Albert-Knoten, und Cary Grant legte Wert auf eine hübsche Faltenbildung. Wenn es um die Krawatte und die Art und Weise, sie zu binden, geht, ist der Mann eben eigen. Doch nicht jeder geht so souverän mit der Mode um wie die genannten Berühmtheiten. Darf man dem Autorenteam Fink und Mao glauben, stehen jeden Morgen Tausende von Männern verzweifelt vor dem Kleiderschrank. Haben sie dann endlich die richtige Krawatte zum Sakko gefunden, binden sie sie auf die immer gleiche Weise. Jahrein, jahraus. Eine Langeweile. Eine Öde. Ein Missstand. Fink und Mao, hauptberuflich Physiker, bieten nun mit Die 85 Methoden eine Krawatte zu binden einen Ausweg aus dem trüben Einerlei.
Symmetrie und Ausgewogenheit
Zunächst gibt es eine kurze Geschichte der Krawattenknoten. Der Leser erfährt, dass schon die Terrakotta-Armee des chinesischen Kaisers Shi Huangdi (221-206 v.Chr.) kunstvoll geschlungene Halsbinden trug, der unmittelbare Vorläufer des Langbinders im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erfunden wurde, und dass im 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Figur des Dandy eine wahre Krawattenmanie ausbrach. Der schnelle Gang durch die Geschichte mündet in eine amüsante Krawattentypologie, die sich der Knotentheorie widmet. Durch dieses Wissen vorbereitet, kann der Leser nun knapp hundert Seiten lang, Die 85 Methoden eine Krawatte zu binden studieren.
Die Krönung: der Knoten in neun Schritten
Freundlicherweise beginnen Fink und Mao mit den einfacheren Knoten in drei Schritten. Was sie auf der linken Seite des Buches mit Worten beschreiben ("Während das passive schmale Ende beim fertigen Knoten weiterhin mit der Naht nach außen zeigt, ist die Naht beim aktiven breiten Ende nach innen, also brustwärts gerichtet.") wird auf der rechten Seite mit Abbildungen illustriert. Das sieht dann ein bisschen wie in einem Schifffahrtsfachbuch aus, aber schließlich geht es ja auch um die perfekte Art, einen Knoten zu binden. Wer schließlich den Balthus in neun Schritten beherrscht, der dürfte sich auf jedem Parkett bewegen können und in Sachen Halsmode macht so einem Herren keiner mehr was vor.
(Eva Hepper, literaturtest.de)
Frank Sinatra bevorzugte einen Windsor, Joseph Conrad präferierte den Prince-Albert-Knoten, und Cary Grant legte Wert auf eine hübsche Faltenbildung. Wenn es um die Krawatte und die Art und Weise, sie zu binden, geht, ist der Mann eben eigen. Doch nicht jeder geht so souverän mit der Mode um wie die genannten Berühmtheiten. Darf man dem Autorenteam Fink und Mao glauben, stehen jeden Morgen Tausende von Männern verzweifelt vor dem Kleiderschrank. Haben sie dann endlich die richtige Krawatte zum Sakko gefunden, binden sie sie auf die immer gleiche Weise. Jahrein, jahraus. Eine Langeweile. Eine Öde. Ein Missstand. Fink und Mao, hauptberuflich Physiker, bieten nun mit Die 85 Methoden eine Krawatte zu binden einen Ausweg aus dem trüben Einerlei.
Symmetrie und Ausgewogenheit
Zunächst gibt es eine kurze Geschichte der Krawattenknoten. Der Leser erfährt, dass schon die Terrakotta-Armee des chinesischen Kaisers Shi Huangdi (221-206 v.Chr.) kunstvoll geschlungene Halsbinden trug, der unmittelbare Vorläufer des Langbinders im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erfunden wurde, und dass im 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Figur des Dandy eine wahre Krawattenmanie ausbrach. Der schnelle Gang durch die Geschichte mündet in eine amüsante Krawattentypologie, die sich der Knotentheorie widmet. Durch dieses Wissen vorbereitet, kann der Leser nun knapp hundert Seiten lang, Die 85 Methoden eine Krawatte zu binden studieren.
Die Krönung: der Knoten in neun Schritten
Freundlicherweise beginnen Fink und Mao mit den einfacheren Knoten in drei Schritten. Was sie auf der linken Seite des Buches mit Worten beschreiben ("Während das passive schmale Ende beim fertigen Knoten weiterhin mit der Naht nach außen zeigt, ist die Naht beim aktiven breiten Ende nach innen, also brustwärts gerichtet.") wird auf der rechten Seite mit Abbildungen illustriert. Das sieht dann ein bisschen wie in einem Schifffahrtsfachbuch aus, aber schließlich geht es ja auch um die perfekte Art, einen Knoten zu binden. Wer schließlich den Balthus in neun Schritten beherrscht, der dürfte sich auf jedem Parkett bewegen können und in Sachen Halsmode macht so einem Herren keiner mehr was vor.
(Eva Hepper, literaturtest.de)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Probleme beim Binden der Krawatte? Dieses Buch schafft Abhilfe, meint Ulla Fölsing. Sage und schreibe 85 verschiedene Krawattenknoten haben zwei Cambridge-Physiker (!) gebunden und wieder gelöst und haben dann ein Buch darüber geschrieben, höchst wissenschaftlich versteht sich. Entstanden ist eine Knotentheorie nebst praktischen Bindeanleitungen, die unsere Rezensentin jedem Vertreter der Schlipsträgerspezies ans Herz legen möchte. Aber Vorsicht! ruft sie noch hinterher, nur 13 der 85 Knoten sind wohlansehnlich. Der Rest ist Theorie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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