Wenn die heutige Gesellschaft von Ware, Wert, Geld und abstrakter Arbeit beherrscht wird, welche Subjektform entspricht ihr? Anselm Jappe verbindet die Erkenntnisse der Wertkritik mit denen der Psychoanalyse, von Freud über Erich Fromm und Herbert Marcuse bis zu Christopher Lasch, und zeigt, dass der Narzissmus das psychische Gegenstück zum Warenfetischismus ist. Das Subjekt ist kein freies und autonomes Individuum, sondern das Substrat der Verinnerlichung kapitalistischer Zwänge und ihrer Tendenz zur Entgrenzung. Das Endergebnis ist ein Todestrieb, der sich besonders drastisch im Amoklauf zeigt, aber auch die 'normale' globale Entwicklung der Warengesellschaft auszeichnet. Diese sich ständig verschärfende Regression und ihre selbstzerstörerische Dynamik ist eine 'anthropologische Katastrophe', die keine Abirrung darstellt, sondern das Wesen des Kapitalismus selbst.
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