Jean Seghers hat gleich mehrere Probleme. Das ist unerfreulich, aber nicht zu ändern. Immerhin glaubt er, Herr der Lage zu sein. Klar, über seine Tankstelle wurde vor wenigen Tagen ein Insolvenzverfahren eröffnet. Aber Walden, der Präsident des Handelsgerichts, ist ein Schulfreund von Seghers Frau Remedios. Und es sieht so aus, als wäre der interessiert, die Tankstelle weiterzuführen. Das würde die Lage natürlich etwas entspannen. Sorgen bereitet Seghers allerdings, dass seine Frau gerne ohne ihn ausgeht und immer erst frühmorgens zurückkommt. Und da ist natürlich noch Ousmane, der Nachtwächter der Tankstelle, dem er noch das Geld für die Abfindung schuldet und der einfach keine Ruhe geben will. Aber sonst hat Jean Seghers alles im Griff. Was allerdings nicht heißen muss, dass das so bleibt. Manchmal reicht ja schon ein Funke, und alles fliegt in die Luft ...
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Irgendwann waren Tankstellen mal Symbol motorisierter Freiheit, bei Yves Ravey sind sie nun Horte der Kriminalität, konstatiert Rezensent Florian Eichel. Aus der Perspektive Jeans erfahren wir, wie seine Tankstelle mitsamt dem Leichnam eines Kontrahenten in Flammen aufgeht. Eichel freut sich, dass der Autor, in Frankreich sehr bekannt, nun auch ins Deutsche übertragen wird, ist aber nicht recht zufrieden mit der etwas holprigen Übersetzung. Dennoch: 100 Seiten, die sich wunderbar fesselnd am Stück lesen lassen, meint der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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