Im Nachkriegsmünchen ist er verfemt, und so geht er mit seiner Frau und den drei Töchtern nach Bolivien, der exzentrische Hans Ertl, einst Riefenstahls erster Kameramann und Rommels 'Leibphotograph'. Doch auch das neue Leben ist reich an Spannungen, und für seine nächste Expedition, die Suche nach der verlorenen Inkastadt Paititi, muss die ganze Familie einen hohen Preis zahlen. Insbesondere Monika, die älteste Tochter und ihrem Vater frappierend ähnlich, scheint jeden Halt zu verlieren. Was als persönliche Sinnkrise beginnt, wird zu ihrer politischen Radikalisierung führen und sie zu immer extremeren Maßnahmen treiben.
Rodrigo Hasbún hat eine spektakuläre historische Episode zu einem hochexplosiven Kammerspiel verdichtet. Er erzählt von den Hoffnungen und Ernüchterungen einer deutschen Familie im südamerikanischen Exil und von den unentrinnbaren Fliehkräften der Geschichte.
Rodrigo Hasbún hat eine spektakuläre historische Episode zu einem hochexplosiven Kammerspiel verdichtet. Er erzählt von den Hoffnungen und Ernüchterungen einer deutschen Familie im südamerikanischen Exil und von den unentrinnbaren Fliehkräften der Geschichte.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Jutta Person blickt skeptisch auf den Roman von Rodrigo Hasbún. Will der Autor die Geschichte des Bergsteigers und Filmemachers Hans Ertl aufschreiben oder eine Fikton erzählen? Zwar findet die Kritikerin den Autor stilistisch versiert genug, um die Emotionen der Familie Ertl "ungefühlig" zu erfassen. Eine klare Entscheidung hätte dem Buch aber gut getan, so Person: Entweder hätte Hasbún den Mut zu mehr Literarisierung aufbringen oder die ganze Geschichte erzählen sollen, meint die Kritikerin und bemängelt insbesondere, dass hier weder ein Wort über die versuchte Entführung von Klaus Barbie durch die Tochter Monika Ertl und Regis Debray fällt, noch Monikas Verhältnis zur NS-Geschichte ihres Vater näher beleuchtet wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Geschichte der Familie Ertl ist ein faszinierender historischer Stoff. Dank dem bolivianischen Schriftsteller Rodrigo Hasbún kann man ihn nun wiederentdecken. Mit Die Affekte hat er einen eindrucksvollen Roman vorgelegt, der auf kleinstem Raum verschiedene Perspektiven verschränkt.« Martina Laubli Neue Zürcher Zeitung 20171229







