Sind wir die Helden in einem Katastrophenfilm? In sieben Prosastücken erzählt Kathrin Röggla von der Bedrohung und der Magie einer Welt in Alarmbereitschaft.
Brennende Wälder, fliehende Tiere, Panikeinkäufe. Experten, Schaulustige und Beteiligte stieren auf die Katastrophe. Und fragen sich: "hat man jetzt überlebt?". Entwarnung wird nicht gegeben. Eine Welt im Ausnahmezustand: Finanzkrise, Klimakatastrophe, Entführungsfälle- das Leben wird zum Worst-Case-Szenario. Und dadurch dramatisch. Eine gespenstische Hetzjagd. Oder sind diese Panikszenen eine große Fiktion? Kennen wir diese bedrohlichen Sicherheitslücken, spektakulären Rettungsaktionen und exklusiven Berichterstattungen nicht aus den Filmen des Hollywood-Kinos? Sind wir die Helden in einem Katastrophenfilm? Kathrin Röggla spielt diese Katastrophen-Szenen durch und entlarvt ihre Dramaturgie. In acht Prosastücken erzählt sie von der Bedrohung und der Magie einer Welt in Alarmbereitschaft. Schlau und gewitzt führt sie uns die trügerischen und verführerischen Geschichten unserer panischen Gegenwart vor Augen.
Brennende Wälder, fliehende Tiere, Panikeinkäufe. Experten, Schaulustige und Beteiligte stieren auf die Katastrophe. Und fragen sich: "hat man jetzt überlebt?". Entwarnung wird nicht gegeben. Eine Welt im Ausnahmezustand: Finanzkrise, Klimakatastrophe, Entführungsfälle- das Leben wird zum Worst-Case-Szenario. Und dadurch dramatisch. Eine gespenstische Hetzjagd. Oder sind diese Panikszenen eine große Fiktion? Kennen wir diese bedrohlichen Sicherheitslücken, spektakulären Rettungsaktionen und exklusiven Berichterstattungen nicht aus den Filmen des Hollywood-Kinos? Sind wir die Helden in einem Katastrophenfilm? Kathrin Röggla spielt diese Katastrophen-Szenen durch und entlarvt ihre Dramaturgie. In acht Prosastücken erzählt sie von der Bedrohung und der Magie einer Welt in Alarmbereitschaft. Schlau und gewitzt führt sie uns die trügerischen und verführerischen Geschichten unserer panischen Gegenwart vor Augen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dem "Habitus permanenten Alarms" gelten alle sieben Erzählungen in Kathrin Rögglas neuem Prosaband "die alarmbereiten", lässt Meike Fessmann wissen, die Alarmbereitschaft angesichts Krisen, die das Subjekt nur peripher berühren, mit der Autorin als typisch für unsere Zeit erkennt. Insbesondere die vier miteinander verbundenen Erzählungen um eine sich in ständiger Alarmbereitschaft befindende Ich-Erzählerin beeindruckt sie durch ihre strukturelle Raffinesse. Die Ich-Erzählerin, die mal von der besten Freundin, mal von der Lehrerin ihrer Tochter beschuldigt wird, mit ihrer Panik ihre Umgebung zu verunsichern, spricht nämlich durchgehend im Konjunktiv, indem sie Äußerungen von anderen über sich rekapituliert, erklärt die Rezensentin. In ihren Erzählungen bewege sich die Autorin auf der "Höhe ihres Themas" und gehe über "wohlfeile Medien- oder Gesellschaftskritik" hinaus, lobt Fessmann. Die erste und letzte Erzählung, die in kritischer Absicht eine Persiflage des "O-Ton-Gebrabbels im Rundfunk" darstellen, dagegen laufen in den Augen der Rezensentin Gefahr, durch ihre Worthülsen als Texte selbst Schaden zu nehmen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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