Die globale Auslandsaufklärung ist das Kerngeschäft des BND. Dabei geht es zum einen darum, frühzeitig Aufschluss über die geheimen Absichten und Fähigkeiten möglicher Gegner zu erlangen, zum anderen darum, verdeckte Operationen auszuführen, um Einfluss zu nehmen. In der Zeit bis 1968 standen diese Tätigkeiten ganz im Zeichen der Systemkonkurrenz zwischen Ost und West. Gestützt auf bislang unzugängliche Quellen aus dem BND-Archiv untersucht dieser Band, wie gut der Nachrichtendienst in jener Zeit für seine Aufgaben gerüstet war, was konkret von ihm verlangt wurde und wie erfolgreich er bei der Umsetzung war. Aufschluss geben Fallbeispiele zur Sowjetunion, Südosteuropa, Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Helmut Müller-Enbergs vermerkt, dass der von Wolfgang Krieger herausgegebene Band zur Auslandsaufklärung des BND keine Bombe zündet. Wenn der Herausgeber und einige seiner Projektleiter das auch feststellen, fragt er sich schon, warum das umfangreiche Buch überhaupt in der Reihe der Unabhängigen Historikerkommission erscheint. Immerhin: Einen Forschungsanfang kann der Rezensent erkennen, wenn für die Jahre 1946 bis 1968 Bulgarien, Syrien, Ägypten und Lateinamerika in den Blick genommen werden. Dass die USA und Westeuropa im Buch ausdrücklich nicht vorkommen, ebensowenig der jüngere Forschungsstand, kann Müller-Enbergs dennoch nicht recht verstehen. Was allerdings Holger Meding für die BND-Tätigkeiten in Lateinamerika im Band analytisch leistet, findet der Rezensent höchst respektabel.
© Perlentaucher Medien GmbH
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