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Es ist zurzeit nicht zum Besten bestellt um das Vertrauen, das Banken in der Gesellschaft genießen. Die Dresdner Bank, eine Marke der Commerzbank AG, nutzt die Krise als Chance und gibt ein Buch heraus, das ihren Einsatz für die Gesellschaft beleuchtet. Unter dem Titel "Die Bank in der Gesellschaft" ziehen namhafte Autoren Bilanz des vielseitigen Engagements, etwa beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, in Form hochkarätiger Kunstausstellungen oder bei der Förderung Hochbegabter an der Internatsschule Schloss Hansenberg. Das Buch versteht sich als Praxisratgeber, Zeitdokument und Anregung…mehr

Produktbeschreibung
Es ist zurzeit nicht zum Besten bestellt um das Vertrauen, das Banken in der Gesellschaft genießen. Die Dresdner Bank, eine Marke der Commerzbank AG, nutzt die Krise als Chance und gibt ein Buch heraus, das ihren Einsatz für die Gesellschaft beleuchtet. Unter dem Titel "Die Bank in der Gesellschaft" ziehen namhafte Autoren Bilanz des vielseitigen Engagements, etwa beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, in Form hochkarätiger Kunstausstellungen oder bei der Förderung Hochbegabter an der Internatsschule Schloss Hansenberg. Das Buch versteht sich als Praxisratgeber, Zeitdokument und Anregung zukünftiges Engagement von Unternehmen in Deutschland.Praxisratgeber für alle, die sich mit gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen beschäftigen. Mit Beiträgen von namhaften Autoren wie Ursula von der Leyen, Wolfgang Röller, Michel Friedman, Michael Otto oder Martin Mosebach.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.06.2009

Gesellschaftliches Engagement
Die Dresdner Bank verpasst eine Chance zur Selbstdarstellung

"Die Bank in der Gesellschaft" lautet der Titel des Sammelbandes, den die Dresdner Bank als Zeugnis ihres gesellschaftlichen Engagements nun veröffentlicht. Doch dieser Sammelband wird dem lobenswerten gesellschaftlichen Engagement der Dresdner Bank - exemplarisch genannt sei der im Buch gebetsmühlenartig wiederholte Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche - nicht wirklich gerecht. Es gibt interessante Passagen, aber leider zu wenige. Der Leser ist durch die meist in unverbindlichem Bürokratendeutsch verfassten, zuweilen einer Ausformulierung irgendwelcher Stichwortlisten gleichenden Aufsätze bald schon derart ermüdet, dass er das Buch aus der Hand legt.

Und dabei hätte es wahrlich Möglichkeiten gegeben, dieses Engagement anders zu präsentieren. So erfahren wir, dass die 1978 von der Dresdner Bank und der Witwe des von der RAF ermordeten Vorstandsvorsitzenden Jürgen Ponto, Ignes Ponto, gemeinsam errichtete "Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler" mittlerweile 680 junge Autoren, Maler, Musiker sowie 340 künstlerische Gruppen gefördert hat - mit 5,3 Millionen Euro. Hätte man diese mit ihren Persönlichkeiten und Werken porträtiert oder gar selbst zu Wort kommen lassen - und nicht nur Martin Mosebach -, dann wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein interessanteres, bunteres und für die Dresdner Bank vorteilhafteres Abbild ihres Engagements entstanden.

Im ersten Teil sollen drei Aufsätze Gründe für unternehmerisches Engagement aus Sicht der Politik, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft darlegen. Doch mehr als populäre Plattitüden werden nicht formuliert. Von Familienministerin Ursula von der Leyen hören wir etwa, dass "gesellschaftliches Engagement nicht nur Ausdruck von Verantwortung, sondern auch eine wirkungsvolle Antwort ist: auf die Herausforderungen der augenblicklichen Finanz- und Wirtschaftskrise". Auch der zweite Teil zur Dresdner Bank im Besonderen lässt neben Führungskräften aus dem eigenen Hause prominente Außenstehende zu Wort kommen. Doch selbst der anscheinend so streitbare Michel Friedman schreibt handzahm, dass sich die deutsche Wirtschaft ihrer Verantwortung für die Gesellschaft "sehr bewusst" sei; das zeige sich auch darin, erklärt er uns, dass Diversity "ein fortschrittliches, von vielen deutschen Unternehmen bereits angewandtes Konzept" sei.

Ein Lichtblick ist, neben dem Essay von Martin Mosebach, in dem er eine ästhetische Qualität der heutigen Banktürme erkennt, der Beitrag von Dieter Ziegler, Wirtschaftshistoriker der Universität Bochum. Er fasst darin seine Forschungen zur Geschichte der Dresdner Bank im Dritten Reich zusammen und legt dar, wie es zur "Erosion der moralischen Standards eines ehrbaren Kaufmanns" bereits wenige Monate nach der Machtübernahme der Nazis kommen konnte.

MARIO GOTTERBARM

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