Das Buch untersucht die politische Rolle von Wilhelm von Preußen nach dem Ende der Monarchie und seine Bedeutung für den Aufstieg der NSDAP. Im Kontext der »Hohenzollerndebatte«, die seit 2019 in der Öffentlichkeit geführt wird, stellt es die Frage, inwieweit der Kronprinz dem nationalsozialistischen Regime Vorschub leistete und welche politischen und gesellschaftlichen Einflüsse er nach 1918 noch hatte. Der Autor bietet eine detaillierte Analyse des aktuellen Forschungsstands und ediert ein unveröffentlichtes Memoirenmanuskript des Kronprinzen, das Einblicke in seine Sicht auf den Nationalsozialismus und seine eigene Rolle gibt. Zusätzlich wird ein innovativer Ansatz zur digitalen historischen Forschung vorgestellt, der hilft, Aussagen über schwer fassbare historische Parameter wie Bevölkerungsstimmungen zu treffen. Das Buch trägt zur differenzierten historischen Auseinandersetzung bei und plädiert für eine sachliche Diskussion im Rahmen der Hohenzollerndebatte.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Eckart Conze fragt sich, was mit der Publikation eines zwischen 1945 und 1947 entstandenen schmalen Memoirenmanuskripts von Kronprinz Wilhelm von Preußen durch Benjamin Hasselhorn gewonnen ist. Hasselhorn kennt Conze als im Fahrwasser der "Neuen Rechten" schwimmenden Historiker, der gegen die "Verteufelung der letzten deutschen Monarchie" anschreibt und in der Einleitung noch einmal dazu ansetzt, Wilhelm zu marginalisieren. Der Text selbst verändert laut Conze das in den letzten Jahren konturierte Bild des Kronprinzen nicht, enthält judenfeindliche Äußerungen und die altbekannten Rechtfertigungen. Die Veröffentlichung durch Hasselhorn erscheint Conze als geschichtspolitisches Mittel zum Zweck, sich gegenüber einer angeblich ideologisierten Forschung zu positionieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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